Erste staatliche Behörde akzeptiert Bitcoin

Gestern erschienen drei bemerkenswerte Artikel in der Online-Ausgabe der „Neue Zürcher Zeitung“:

„Stadt Zug wird weltweit zum Bitcoin-Pionier“
Als international erste staatliche Behörde akzeptiert die Stadt Zug eine Cryptowährung.

„Zukunftsmodell oder Marketing-Gag?
In Zug können Gebühren ab Juli in begrenztem Rahmen in Bitcoins gezahlt werden.

„Finanz-Tsunami am Zugersee“
Die Stadt Zug sorgt mit einem Pilotprojekt im Bereich der Kryptowährungen weltweit für Aufsehen.

Wie das Blatt berichtet, akzeptiert die Stadt Zug (Schweiz) als international erste staatliche Behörde eine Kryptowährung. Damit ist die kleine Schweizer Stadt schneller als andere Kommunen und hat reagiert, während andere Länder noch Arbeitsgruppen einsetzen um zu prüfen, wie es die polnische Regierung gemacht hat.

In seiner Sitzung vom 3. Mai hat der Stadtrat beschlossen, auch Bitcoins für Leistugnen bis 200 Franken als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Dabei ist der Gemeinderat durchaus gespalten. Die SVP-Fraktion sieht darin ein städtisches Pilotprojekt in zweifelhaftem Kontext und reichte bereits am 4. Mai eine Interpellation, also eine förmliche Anfrage, ein.

Dolfi Müller, der Stadtpräsident von Zug, sagte dazu: „Wir wollen unsere Offenheit für die neuen Technologien zum Ausdruck bringen und frühzeitig eigene Erfahrungen sammeln. Und wir werden FinTech-Unternehmen der Region Zug zu einem Gedankenaustausch mit dem Stadtrat einladen. Es ist unser Ziel, deren Bedürfnisse für eine optimale Entwicklung in unserem Lebens- und Wirtschaftsraum genauer kennenzulernen.“

Innerhalb weniger Jahre wurde die Region Zug zu einer Art „Crypto Valley“, in dem sich bisher mehr als 15 Firmen der Finanzbranche (FinTech) angesiedelt haben. Mit der Akzeptanz von Cryptogeld will der Stadtrat ein Zeichen in der Öffentlichkeit setzen. Für Aufsehen hat er allemal gesorgt, und das sogar weltweit. Wer sich bisher noch nicht mit dem neuen Cryptogeld beschäftigt hat, sollte spätestens jetzt ein paar Minuten auf dieses Thema verwenden. Es könnte entscheidend für die eigene finanzielle Zukunft sein, sich mit diesem Thema einigermassen auszukennen.

Norwegische Krone legt zu

EURNOK Jahres-Chart

Wie auf dem Chart gut zu sehen ist, fällt der Euro gegenüber der Norwegischen Krone seit Beginn des Jahres (roter Pfeil), der lange bestehende Aufwärtstrend wurde gebrochen.

Die Ursachen dafür sind vielfältig, der wichtigste dürfte aber sein, dass die Norwegische Krone wohl auch als Fluchtwährung immer stärker in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rückt. Denn die Norweger haben eine geringe Staatsverschuldung und einen Staatsfonds, der das staatliche Vermögen der Bürger bündelt. Dazu kommen die Erholungstendenzen im Ölpreis. Alles in Allem ergibt das „gutes“ Geld (Norwegische Krone), das man gegen „schlechtes“ Geld (Euro) eintauschen kann. Für unser Depot bedeutet das einen zusätzlichen Währungsgewinn.

Novo Nordisk 09.05.16 Verkauf

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  Die Stopp-Loss-Order für Novo Nordisk A/S wurde ausgeführt.
Die Aktie hat den eingestellten Kurs erreicht und wir haben die Stücke in unserem Echtgeld-Musterdepot entsprechend verbucht.
Einzelheiten gibts auf der „Dänemark“-Seite.

Securitas 04.05.16 Verkauf

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  Die Stopp-Loss-Order für Securitas AB wurde ausgeführt.
Die Aktie hat den eingestellten Kurs erreicht und wir haben die Stücke in unserem Echtgeld-Musterdepot entsprechend verbucht.
Einzelheiten gibts auf der „Schweden“-Seite.

Bitcoin 03.05.16

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Heute morgen erregte eine Reuters-Meldung meine Aufmerksamkeit: „Rückenwind für die Digitalwährung Bitcoin“.

Künftig wollen gleich zwei große US-Börsen aktuelle Preise veröffentlichen. Da tut sich was. Die Finanzindustrie scheint das Potenzial der Blockchain-Technologie erkannt zu haben. Für alle Bitcoin-Anleger ist das natürlich eine gute Nachricht, denn das könnte die weltweite Akzeptanz des Cryptogeldes erhöhen und dadurch auch den Handel mit der digitalen Währung beleben.
Die CME-Group kündigte gestern an, die Bitcoin-Preise ab dem vierten Quartal an den Handelstagen jede Sekunde zu veröffentlichen. Die Informationen dafür sollen von mehreren – noch nicht näher genannten – speziellen Bitcoin-Börsen stammen.
Die Konkurrenz, die Intercontinental Exchange, will noch einen Schritt weiter gehen und nach eigenen Angaben demnächst die Bitcoin-Preise in Echtzeit veröffentlichen.
Der dadurch ausgelöste Nebeneffekt ist auch nicht zu verachten: durch die breite Medienaufmerksamkeit erfahren immer mehr Menschen davon, dass es eine digitale Währung gibt, hinter der keine Regierung und keine Zentralbank stehen. Dieses Geld kann nicht beliebig vermehrt werden, indem man Druckmaschinen anwirft und gutes Geld für faule Staatsanleihen rauswirft.
Das Jahr 2009 brachte eventuell bahnbrechendes Element ins Spiel, das dem politisch-finanziellen Komplex noch sehr zu schaffen machen dürfte. Und der Australier Craig Wright, der sich ebenfalls gestern als Erschaffer der Bitcoins ausgegeben hat, dürfte in die Geschichtsbücher eingehen.

Satoshi Nakamoto ist identifiziert

Bitcoin ist inzwischen bereits jahrelang in Gebrauch und erfreut sich einer steigenden Nutzerschaft. Aber der Bitcoin-Schöpfer versteckte sich hinter dem Alias „Satoshi Nakamoto“ und blieb lange Jahre ein begehrtes Ziel weltweiter Nachforschungen. Alle Welt wollte wissen, wer sich hinter diesem Pseudonym versteckt. Zahlreiche Spekulationen geisterten durch die Internet-Gemeinde. Jetzt ist es bekannt: der australische Unternehmer Craig Wright hat sich selbst öffentlich als Bitcoin-Schöpfer zu erkennen gegeben.

Sein Outing beendet die jahrelange Spekulation darüber, wer die ursprüngliche Idee hatte, die dem digitalen Cash-System Bitcoin zugrunde liegt und die Blockchain Technologie erfand.

Im Gespräch mit der BBC, The Economist und GQ lieferte Craig Wright auch den technischen Beweis, dass er hinter der Erfindung des Cryptogeldes steckte. Als Beweis soll er während der Gespräche mehrere Nachrichten mit einem Crypto-Schlüssel aus der „Steinzeit“ der Bitcoin-Entwicklung signiert haben. Diese Schlüssel sind nachweislich mit verschiedenen Blöcken der Blockchain verknüpft, die von „Satoshi Nakamoto“ benutzt wurden, um die ersten 10 Bitcoins an den ersten Nutzer Hal Finney zu schicken, dem Ingenieur, der Craig Wright bei der Entwicklung geholfen haben soll.

Damit hat „Satoshi Nakamoto“ den technischen Nachweis erbracht, wirklich der Erfinder zu sein. Prominente Mitglieder der Bitcoin-Community und die Kernentwickler des Bitcoin-Teams haben Wrights Anspruch bestätigt. Inzwischen hat Wright in einem Blogpost eine Anleitung zur Verifikation seiner Schlüssel publiziert. Doch schon werden in den einschlägigen Foren erste Zweifel laut, dass kryptografisch kein zweifelsfreier Nachweis zu erbringen ist. Andererseits liegt ein Beweis für das Gegenteil aber ebenfalls nicht vor.

Norges Bank 28.04.16

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Bericht zum Norwegischen Staatsfonds

Das Norges Bank Real Estate Management (NBREM) – der Immobilien-Bereich des Staatsfonds-Verwalters – hat heute den ersten derartigen Bericht für das Jahr 2015 veröffentlicht. Es geht dabei um Investitionen des Fonds in nicht börsennotierten Immobilien.
Karsten Kallevig, der CEO von NBREM, hält die Veröffentlichung dieser Aktivitäten für wichtig, da ohnehin nicht viel Informationen über diesen Teil des Marktes öffentlich zugänglich sind: „Der Bericht gibt einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Daten für die nicht börsennotierten Immobilienanlagen des Fonds.“
Der Bericht enthält detaillierte Aufschlüsselungen, so z.B. für den Marktwert nach Regionen und Sektoren oder nach Stadt und Geschäftspartner. Außerdem – und das ist wichtig – eine breite Übersicht über Einnahmen und Ausgaben. Zudem enthält der Bericht nähere Informationen über das Risikomanagement, die ökologische Nachhaltigkeit und Immobilienbewertungen.
Die Investitionen des Norwegischen Staatsfonds in nicht börsennotierten Immobilien haben einen Marktwert von 180 Milliarden NOK und haben damit im Jahr 2015 einen Anteil von 2,4 Prozent am gesamten Fondsvermögen.

Matas 27.04.16 Verkauf

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  Die Stopp-Loss-Order für Matas A/S wurde ausgeführt.
Die Aktie hat den eingestellten Kurs von DKK 125,50 erreicht und wir haben 76 Stück in unserem Echtgeld-Musterdepot ausgebucht.
Einzelheiten gibts auf der „Dänemark“-Seite.

Bitcoin 27.04.16

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  Bitcoin
befindet sich seit Mitte April in einem Aufwärtstrend und hatte die 400-Euro-Grenze am 23. April überschritten. Damit ist der Kurs nur noch rund zehn Prozent vom nächsten Widerstand bei EUR 455,00 entfernt. Wenn nichts Gravierendes passiert, dürfte diese Hürde in den nächsten Wochen genommen werden. Aber wer kann schon in die Zukunft sehen? Warten wir also ab. Man weiss ja, wie Börse funktioniert: mal geht’s rauf, mal geht’s runter 🙂

Hinweis 27.04.16

  Hinweis:
Da wir bewusst unabhängig vom Euro investieren wollen, macht eine vergleichende Darstellung der Transaktionen in Euro keinen Sinn.
Deshalb wird ab sofort jede Transaktion nur in der Landeswährung ausgeführt und dargestellt. Wer dennoch skandinavische Aktien an einer deutschen Börse in Euro handeln will, findet den liquidesten Handelsplatz im jeweiligen Chart der Woche.

Geld zum Fenster rauswerfen?

Es ist erstaunlich, mit welchen Vorstellungen manche Menschen an der Börse agieren. Ich bin in vielen Foren und Gruppen unterwegs und staune immer wieder Bauklötze darüber, was diese Menschen so umtreibt.

Da schreibt ein Marco: „Dachte hier gibt irgendwelche Tipps von profis, die vielleicht sagen das irgendwas steigt oder man auf Short drücken sollte.“
Natürlich antwortet ihm kein Mensch, weil jeder sofort weiss, dass hier einer fragt, der absolut keine Ahnung hat, was er da schreibt.
Daraufhin schiebt Marco das nach: „Gibt es irgendwelche Leute die mir beim traden bisschen helfen? Bin neu und mit einer Demo erstmal unterwegs. Vielleicht weiß ja einer gute Tipps was ich shorten oder kaufen muss.“
Wie bitte: „Shorten oder kaufen“? Was für ein Unsinn. Wer so an die Sache herangeht, sollte lieber Lotto spielen oder sein Geld gleich zum Fenster rauswerfen.
Ich hab erstmal den Kopf geschüttelt und ihm dann doch Tipps gegeben: „hier ist ein guter Tipp: auf kostenlose ‚gute Tipps‘ von anderen würde ich keinen Cent setzen, ohne das selbst zu prüfen … aber dazu muss man eine gewisse Finanzkompetenz haben … also noch ein guter Tipp: lernen, lernen, lernen.“
Immerhin hat er sich bedankt. Und hoffentlich hat er begriffen, dass er ohne Plan keinen Erfolg haben wird. Das ertragreichste Kapital ist immer noch das zwischen den Ohren.

Oder: eine Carina schreibt „ARIAD Pharmaceuticals läuft wieder richtig gut.“
Da ich von dieser Firma – und ich kenne inzwischen tatsächlich Tausende – noch nie etwas gehört hatte, recherchierte ich mal. Ach du meine Güte! Das Papier kostet aktuell 6,54 Euro, hat einen hohen Spread (Differenz zwischen Ein- und Verkauf), unterliegt starken Schwankungen und es gibt so gut wie keine Informationen über dieses Unternehmen – von einer „coolen“ Website mal abgesehen. Na toll. Und in so eine Firma soll man investieren?
Ich konnte mir eine Antwort nicht verkneifen: „wie kommt man auf die Idee, sauer verdientes Geld in so eine Aktie zu investieren?“ – keine Reaktion.

Warum greifen gerade Anfänger nach vermeintlich billigen Aktien? Nur weil sie weniger als 10 Euro oder im Extremfall weniger als einen Euro kosten? Der Kurs – also der Preis der Aktie – ist kein Kriterium für teuer oder billig.

Noch schlimmer sind Pennystocks, für die auch noch aktiv Werbung gemacht wird.

Da schreibt ein Merlin K. (das Profilfoto zeigt ein Kind mit Smartphone): „Eine sehr interessante Aktie ist die Global Remote Technologies welche eine Marktkapitalisierung von 20,7 Mio. € hat und in den letzten Wochen stark gestiegen ist. Dabei scheint die Aktie noch unterbewertet zu sein. Zudem werden wahrscheinlich demnächst wieder neue Partnerschaften bekannt gegeben.“
Ganz schön professionell geschrieben für einen 11- oder 12-jährigen. Ich war neugierig und hab mir die Aktie angesehen. Ach du meine Güte! Kostet gerade mal 0,47 Euro bei Volumina von nicht mal 5.000 Stück pro Tag. Billig? Wohl kaum. Ein aussagefähiges Firmenprofil ist nicht zu finden, ebenso fehlen das Management und die Aktionärsstruktur. Auch News und Firmenmeldungen sind kaum zu finden. Auswertbare fundamentale Daten? Fehlanzeige. Da schreibt ein Kerl mit Fake-Profil marktschreierische Werbung für einen Pennystock, der damit hochgetrieben werden soll, damit die Initiatoren am Schluß Kasse machen und die gutgläubigen Anleger ihr Geld verlieren. Es gibt 70.000 Aktien weltweit, da muss ich nicht ausgerechnet dieses Klopapier kaufen.

Ein gutes Kriterium für teuer oder billig ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Dabei wird der aktuelle Kurs durch den Gewinn dividiert. Das Ergebnis ist die Anzahl der Jahre, die diese Aktie diesen Gewinn abwerfen muss, damit der Kaufpreis wieder hereingekommen ist.
Leider sind viele Finanzchefs von Unternehmen ganz gut darin, ihre Gewinne – und das mitunter sogar völlig legal – zu manipulieren. Die Bilanzierungsvorschriften sind erstens weltweit sehr unterschiedlich und zweitens gibt es jede Menge Lücken oder dehnbare Vorschriften. Ein wesentlich besseres Kriterium ist der sogenannte Cashflow. Der Geldstrom – also das ein- und ausgehende Geld – kann nicht so leicht manipuliert werden, weil die Bilanzprüfer jede Kontobewegung nachvollziehen können.

Man könnte also überspitzt sagen, der Cashflow ist das bessere KGV.

In den sogenannten Mature Markets (entwickelten Ländern) ist die Gefahr einer Manipulation wesentlich geringer als bei Unternehmen aus den Emerging Markets oder gar den Frontier Markets. Natürlich gibt es keine Regel ohne Ausnahme, aber die Ausnahmen kann man an beiden Händen abzählen. Deshalb ist für mich eine Investition beispielsweise im skandinavischen Markt wesentlich interessanter, weil ich da ruhigen Gewissens mein Geld anlegen kann – sofern man das bei Börsengeschäften überhaupt sagen kann. Da gibt es jede Menge Informationen über die Firmen, da herrscht Transparenz und viele Analysten auch von Staatsfonds haben diese Papiere ständig auf dem Radar. Und Recht und Gesetz ganz allgemein schätze ich hier auch höher ein als beispielsweise in China, Ägypten, Simbabwe oder Kenia. Man muss sein sauer verdientes Geld nicht nach Afrika tragen.

Warum zum Teufel empfiehlt dann jemand Pennystocks, die kein Mensch kennt? Da fällt mir nur eine Antwort ein: entweder er ist dumm oder er will nur dein Bestes – dein Geld. In einem erfolgversprechenden „Anlage-Universum“ haben Pennystocks nichts zu suchen. Finger weg von Pennystocks!

Ericsson 21.04.16

 

Ericsson enttäuscht seine Aktionäre

Mit einem rückläufigen Umsatz und einem deutlich unter den Erwartungen liegenden Gewinn enttäuschte der weltweit größte Mobilfunkausrüster die Börsianer. Nach der Ergebnisveröffentlichung brachen die Papiere in Stockholm um neun Prozent ein.

Ich werde die weitere Entwicklung beobachten und ggf. auch mit Verlust verkaufen, wenn sich die Situation nicht bessern sollte.