Heute ist für Griechenland die Rückzahlung von Schulden in Höhe von 300 Millionen Euro fällig. Doch Griechenland kann nicht zahlen. Stattdessen will Premierminister Alexis Tsipras am Monatsende alle Juni-Schulden auf einmal begleichen. Aber woher nehmen und nicht neu borgen? Oder hat Griechenland in den vergangenen Jahren eine neue Mathematik erfunden: minus Eins und minus Eins sind Null? Fragen über Fragen und keine Antworten. Das bremst auch den europäischen Aktienmarkt. Die vielen politischen Unsicherheiten lähmen die Investoren. Politische Börsen, so kurze Beine sie auch haben mögen, machen ganz einfach keinen Spaß. Vielleicht sehen wir ja gegen Ende nächsten Jahres tatsächlich noch folgende Überschrift in den Zeitungen: Oktober 2016 – Europa jetzt ohne Griechenland So nach dem Motto: „Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.“ In Verbindung mit einer Art „Marshall-Plan“ für Griechenland und der Errichtung einer neuen staatlichen Einnahmen-und-Ausgaben-Ordnung nach dem Muster der nordeuropäischen Mitgliedsstaaten muss es jedoch kein Ende sein und hätte für Griechenland wohl nur wirtschaftliche Vorteile. Aber: wer sollte das umsetzen? Bleiben wir also bei Investitionen unabhängig vom Euro. Aktuell scheint sich auch in Dänemark währungspolitisch etwas zu tun. Grund genug, sich lieber dafür zu interessieren. |
Kategorie: Allgemein
Schweigen ist Gold?
Was ist los mit den Edelmetallen? Seit über drei Jahren bewegen sich Gold, Silber, Platin und Palladium seitwärts. Kurzfristige Ausreisser nach oben werden sofort wieder abverkauft. Es ist seltsam ruhig um diesen Sektor. Zu ruhig, wenn man bedenkt, dass Zentralbanken als Nettokäufer auftreten und Edelmetall physisch en gros gekauft wird. Aber es sind immer auch die grossen Investmentbanken involviert. Und da heisst es aufpassen! Warum legt sich eine grosse US-Investmentbank 16.000 t Silber ins Lager? Entweder wissen diese Banker mehr als wir und gehen von einer rapide steigenden Nachfrage nach Silber aus oder sie brauchen das Silber, um mittels Verkäufen den Preis zu beeinflussen. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass eine Investmentbank so etwas tut. Ich vermute mal, da ist etwas im Busch. Und das hat mit dem weltweiten Verfall der Währungen zu tun. Europa, USA, Japan und China drucken Geld ohne Ende, um der Schuldenkrise Herr zu werden. Wir wissen ja: nur Gold und Silber sind Geld, alles andere ist Kredit. Und Kredite müssen zurückgezahlt werden, egal wie. Wenn da mal nicht bald etwas zusammenbricht. Bleiben wir also aufmerksam und beobachten die weitere Entwicklung. Weitere baldige Zukäufe für unser Edelmetall-Musterdepot schliesse ich nicht aus. |
Joyou AG – ist das Geld weg?
Um die Frage gleich vorweg zu beantworten: Nein, es hat nur ein anderer.
Das klingt jetzt vielleicht lustig und man könnte meinen, ich würde mich über die Aktionäre dieses chinesischen Herstellers von Armaturen lustig machen. Aber weit gefehlt: sie tun mir leid, weil sie gutgläubig auf vollmundige Versprechen von Gaunern hereingefallen sind.
Eine chinesische AG, die in Frankfurt gelistet wird? Da läuten bei mir alle Alarmglocken. Frage: Warum machen die das so? Antwort: Weil sie an das „dumme deutsche Geld“ wollen.
Ja, die Aktionäre in Deutschland gelten weltweit unter den Finanzhaien jeglicher Couleur als dumm. Weil man ihnen das Geld abnehmen kann und sie auch noch dankbar dafür sind, dass man ihnen eine fantastische Chance gegeben hat, viel Geld zu machen – mit Schrottpapieren von potemkinschen Firmen, die fernab in China unkontrollierbare Geschäfte machen, wenn sie überhaupt Geschäfte machen und nicht nur so tun als ob.
Am 31. Juli 2014 schliesst die Joyou AG eine Kreditvereinbarung (Laufzeit 5 Jahre) über 300 Millionen US-Dollar mit einem japanischen Banken-Konsortium ab, die für Investitionen und eine günstige Refinanzierung alter Schulden vorgesehen sind.
Am 27. April 2015 veranlasst der Vorstand eine Sonderuntersuchung aufgrund „jüngster Informationen zu Geschäftsvorfällen bei Tochtergesellschaften“. Der Aufsichtsrat stellt die Mitglieder des Vorstandes, Jianshe Cai und Jilin Cai, kalt und ernennt Interims-Vorstände.
Im Laufe weniger Tage verliert die Aktie fast dreiviertel ihres Wertes.
Am 3. Mai 2015 meldet die Joyou AG, die laufende Sonderuntersuchung habe ergeben, „dass von wesentlichen Abweichungen bei der Höhe des erzielten Umsatzes, der Höhe der Verbindlichkeiten und der Höhe der verfügbaren Barmittel im Vergleich zu den von der Gesellschaft in den Finanzberichten für das Jahr 2014 gemeldeten Positionen auszugehen ist. Diese Abweichungen führen voraussichtlich dazu, dass in den Finanzberichten der Gesellschaft für das Jahr 2014 die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft zu positiv dargestellt wurde. Das genaue Ausmaß der Abweichungen wird derzeit im Rahmen der wirtschaftlichen und rechtlichen Sonderuntersuchung ermittelt.“
Am 20. Mai 2015 meldet der Vorstand, dass „nach dem gegenwärtigen Stand der laufenden Sonderuntersuchung bei Tochtergesellschaften der Gesellschaft bei pflichtgemäßem Ermessen anzunehmen“ sei und dass „ein Verlust von mehr als der Hälfte des Grundkapitals der Gesellschaft eingetreten ist.“ Dieser Verlust „ist im Wesentlichen auf die voraussichtlich vorzunehmende, außerplanmäßige Abschreibung auf die Beteiligung der Gesellschaft an der Hong Kong Zhongyu Sanitary Technology Ltd. zurückzuführen.“
Wem diese Hong Kong Zhongyu Sanitary Technology Ltd. wohl gehört? An der Börse HongKong gibt es darüber keine Auskunft, über CRI Search erfährt man nur, dass diese Firma eine „Unlimited Company company incorporated in Hong Kong“ ist. Weiter unten wird ausgeführt, was eine „Unlimited Company“ ist: Im Falle eines Konkurses haben die Gläubiger vollen Zugriff auf die Vermögenswerte der Firma, jedoch keinen Zugriff auf die privaten Vermögen des Managements oder der Anteilseigner.
Daraus ergibt sich ein wohlschmeckendes Rezept: man nehme Gelder aus der Firma und überführe sie in das Privatvermögen. Dann lasse man die Firma in Konkurs gehen und den Kurs abstürzen. Die Aktie verliert weiter an Wert, am Ende und fällt unter 1 Euro.
21. Mai 2015 – „Der Vorstand der Joyou AG (die „Gesellschaft“) hat heute beschlossen, beim zuständigen Amtsgericht Hamburg den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens aufgrund der bestehenden Überschuldung der Gesellschaft zu stellen.“ Der Aufsichtsrat „prüft darüber hinaus umfassende rechtliche Schritte gegen Jianshe Cai und Jilin Cai einzuleiten.“
Am 26. Mai 2015 kostet die Aktie noch EUR 0,341 (Schlusskurs Xetra). Fast die komplette Kapitalanlage der Joyou-Aktionäre ist vernichtet. Aber ich bin mir sicher: irgendjemand freut sich diebisch darüber.
Dabei ist das nicht der erste Fall von Vermögensvernichtung bei chinesischen Firmen, die in Deutschland gelistet sind. Der Wahnsinn scheint Methode zu haben.
Ming le Sports (Sportbekleidungshersteller) erlebte 2014 einen herben Kurs-Einbruch. „Mehrere Lieferanten und Kunden, die in den Büchern gestanden hätten, existierten gar nicht“, begründeten die Wirtschaftsprüfer des Unternehmens und sprangen ab.
Ultrasonic (Schuhhersteller aus der chinesischen Provinz Fujian) meldete im März 2015 Insolvenz an. Der Firmenchef und ein weiterer Vorstand hätten die Firmenkasse geplündert und seien abgehauen.
Youbisheng (Kartonhersteller) meldete 2014 Insolvenz an, der Vorstandsvorsitzende verschwand spurlos.
Zhongde Waste (Erbauer und Betreiber von Müllverbrennungsanlagen) fiel vom Höchstkurs über 40 Euro auf zuletzt knapp zwei Euro.
Finger weg von China-Aktien, egal wo sie gelistet sind, ob on Deutschland, Hongkong oder USA. Sowohl die Verhältnisse vor Ort in China als auch die Unterlagen in den Büchern der Unternehmen sind einfach zu undurchsichtig. Papier ist ja bekanntlich geduldig. Und so werden aus „Kursraketen“ in Emerging Markets schnell „Rohrkrepierer“, die sauer verdientes Geld kosten.
Ich investiere – wenn schon nicht in Deutschland oder in EURO – lieber in solide, solvente skandinavische Unternehmen, die teilweise bereits jahrzehntelang gute Geschäfte machen. Die Unternehmen handeln transparent und ihre Bücher sind im Allgemeinen in Ordnung. Und sie sind nicht ganz so weit weg von uns. Für alle nordeuropäischen Unternehmen, die ich auf dem Radar habe, gibt es solide finanzielle Kennziffern, die das Geschäftsmodell gut beschreiben. Da habe ich ein ruhiges Gefühl, Geld in so eine Firma zu investieren.
Sterben die Unvorsichtigen niemals aus?
Seit Jahren wird vor ihnen gewarnt: Phishing Mails.
Wieder einmal sind gefälsche E-Mails im Umlauf, die nach dem Öffnen einer anhängenden Datei eine Schadsoftware auf Ihrem Rechner installieren. Vorzugsweise haben diese Dateien die Endung(en) „*.pdf.exe“ oder „*.zip“. Oder Sie werden aufgefordert, auf einen enthaltenen Link zu klicken, der dann im Hintergrund eine Schadsoftware (z.B. als ausführbare Java-Datei) installiert.
Und wenn Sie z.B. beim nächsten Mal Ihre Bankgeschäfte erledigen wollen, werden Sie plötzlich auf eine Seite „Ihrer“ Bank geleitet und aufgefordert, eine Überweisung auf ein Testkonto durchzuführen und – natürlich – mit einer TAN zu bestätigen. Diese TAN wird aber dann im Hintergrund von einem Betrüger dafür verwendet, eine echte Überweisung von Ihrem Konto zu bestätigen.
Beliebt sind auch gefälsche Mails z.B. von Paypal, DHL, Deutsche Post und verschiedenen bekannten deutschen Banken. Auch Rechtsanwälte und Notare (Erbschaft!) kamen mir schon als „Absender“ unter. Der Kreativität der Betrüger ist offensichtlich keine Grenze gesetzt. Allerdings schiessen sie auch oft ein Eigentor, denn die Beherrschung der deutschen Sprache ist offensichtlich nicht jedes Betrügers Sache. Leider werden jedoch auch diese fehlerhaften Übersetzungen immer besser.
Aber: weder Banken noch Rechtsanwälte noch Notare noch Finanzamt noch Logistiker schicken Mails, in denen Sie zu aktivem Handeln als Antwort auf diese E-Mail aufgefordert werden. Deren Mails sind Mails, die Informationen oder nicht ausführbare Anhänge (also z.B. „*.pdf“, „*.doc“ oder „*.txt“) enthalten. Aufgefordert werden sie höchstens zu einem Anruf oder einer direkten Antwort auf die Mail, ohne die Bekanntgabe persönlicher Details.
Grundsätzlich gilt: was immer einem merkwürdig vorkommt – die Mail löschen und den Vorgang sofort abbrechen.
Das einzig Positive ist, dass zum Glück immer weniger Menschen darauf hereinfallen – wenn auch leider immer noch viel zu viele.
Liquidität nimmt zu
Er hat es also getan: Mario Draghi flutet die Märkte mit Schuldgeld. Innerhalb von vier Wochen seit Start des Programms am 9. März wurden fast 65 Milliarden Euro in die Märkte gepumpt. Mit diesem Geld wurden Staatsanleihen und Pfandbriefe gekauft. Und was passiert mit der dadurch freigesetzten Liquidität? Richtig, sie fliesst mit hoher Wahrscheinlichkeit in den Markt, es werden damit also Wertpapiere und Rohstoffe erworben.
Für den Euro als Währung bedeutet das nichts anderes, als dass er weniger Wert wird. Einige Analysten sehen hier bereits Kurse unterhalb der Parität zum US-Dollar. Es sei denn, der Euro wird künstlich hoch gehalten. Naja, lassen wir uns überraschen. Man sollte das Währungspaar EURUSD aber stets im Auge behalten.
Aktien keine Alternative für Deutsche?
Der Herausgeber des Handelsblattes, Gabor Steingart, bringt es auf den Punkt. In seinem heutigen MorningBriefing schreibt er: „Nur 8,4 Millionen Deutsche besitzen Aktien oder Aktienfonds. Die Aktionärsquote liegt bei 13,1 Prozent im Vergleich zu 56 Prozent in den USA. Doch die Zahl der Börsengänge in Deutschland wird weiter steigen: Dax-Konzerne wie Bayer, Eon und Adidas planen Geschäftsfelder abzuspalten und am Aktienmarkt zu platzieren. Die Deutschen sollten ihr Dasein als Aktienmuffel überdenken. An der Börse gilt: Wer nur zuschaut, hat schon verloren. „
Verstehen kann ich das nur, wenn ich weiss, dass an deutschen Schulen das Thema „Aktien“ keine Rolle spielt. Wie soll man da später als Erwachsener plötzlich auf die Idee kommen, dass Aktien etwas durchaus gewinnbringendes sein und prima als Altersvorsorge dienen könnten? Nicht jeder macht später eine Banklehre oder hat Zeit, sich neben einem ausgefüllten Familienleben und einem alles fordernden Beruf noch mit einem komplizierten Thema wie „Aktien und Börse“ zu beschäftigen. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Sagte schon meine Oma. Und sie hatte Recht, finde ich.
Aber auch als Erwachsener findet man natürlich Zugang zu diesem Thema, wenn man interessiert ist. Man muss nur ein bißchen mehr Zeit investieren und entsprechendes Wissen ansammeln. Dann muss man lernen, dieses Wissen umzusetzen, seinen Erfolg zu kontrollieren und schon kann man die Früchte seiner Anstrengungen ernten. Tja, wenn es nur so einfach wäre. Aber zum Glück gibt es genügend Hilfe und Informationsquellen, dem Internet sei Dank.
Sehen wir heute die „dicke Bertha 2.0“?
Der große Tag für Anleger ist gekommen. Heute gegen 14:00 Uhr wird Mario Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), aller Wahrscheinlichkeit nach erneut die „dicke Bertha“ herausholen und den Finanzmarkt befeuern. Bereits in den vergangenen Tagen reagierten die Anleger weltweit auf die bloßen Gerüchte, die EZB würde Staatsanleihen in großem Stil kaufen, eine Art europäisches QE-Programm beschließen.
Ich werde die Auswirkungen auf die europäischen Nicht-Euro-Länder beobachten und dann ggf. skandinavische Wertpapiere kaufen. Die Edelmetallpreise geben – mit Ausnahme von Platin – derzeit leicht nach. Allerdings dürfte das nur vorübergehend sein, da die europäische Schuldensituation sich dramatisch verschärfen dürfte und die Nachfrage nach Sachwerten („echtem Geld“) eher zunehmen wird. Auch hier werde ich weiter zukaufen.
Chaos an den Finanzmärkten
Heute vormittag wurden die Börsen von der Schweizer Nationalbank (SNB) völlig überrascht: die SNB hob den seit 2011 garantierten Euro-Mindestkurs von EUR 1,20 auf. Ein sofortiger Mini-Crash des Swiss Market Index (SMI) an der Swiss Exchange war die Folge. Aktuell (14:23 Uhr) muss der SMI einen Verlust von 8,9 % verkraften. Der Schweizer Franken steht bei EUR 1,0284 – mithin ein Verlust von aktuell 14,4 %. Die einstige Krisenwährung der Europäer verteuerte sich kräftig gegenüber dem Euro.
Monats-Chart des SMI – 15.01.15
In den ersten chaotischen Minuten nach der Ankündigung der SNB stieg der Schweizer Franken gegen den Euro um fast 30 Prozent und durchbrach mit CHF 0,8052 die Paritätsgrenze zum Euro. Gegenüber dem US-Dollar gewann der Schweizer Franken rund 25 Prozent.
Gold steigt in allen wichtigen Währungen und verteuert sich in USD aktuell um 2,0 % gegenüber dem Vortag, Silber steigt um 1,6 %, Platin um 2,1 % und Palladium um 0,8 %. Plötzliche Ereignisse wie aus heiterem Himmel erinnern viele Anleger wieder an den Sicherheitsaspekt von Edelmetallen.
Bitcoin steht gegenwärtig um 24,0 % höher als gestern, Litecoin steigt aktuell um 11,0 % gegenüber gestern.
Am deutschen Bildungswesen …?
Die Medien überschlagen sich: Bild, Focus und sogar Tageszeitungen reagieren auf den erschreckend hilflosen Tweet einer Schülerin aus Köln:
Naina schafft es in drei kurzen Sätzen, das deutsche Bildungswesen zu entlarven. Deutschlands Schulen haben noch immer nicht den Sprung ins turbo-kapitalistische 21. Jahrhundert geschafft. Schüler lernen Dinge, die sie zum größten Teil in ihrem Leben als Arbeitnehmer, Unternehmer, Steuerzahler, Beitragszahler, Versicherungsnehmer, Anleger, Kranker und Rentner nicht brauchen können. Wirtschaftliche Kompetenz wird in den Schulen so gut wie nicht vermittelt. Wer sich das später nicht selbst beibringt, hat schlechte Karten im Spiel um ein gutes Leben mit relativem Wohlstand.
Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass jeder wohl seines eigenen Glückes Schmied ist. Die (Weiter-)Bildung in Finanz- und Wirtschafts-Angelegenheiten wird für junge Erwachsene unverzichtbar, wollen sie im Rattenrennen gegen drohende Armut und Handlungsverlust nicht verlieren. Geholfen wird ihnen von Seiten der Bildungspolitik dabei kaum. Eine deprimierende Erkenntnis zu Beginn dieses neuen Jahres.
Hier geht es direkt zur Twitter-Seite von Naina.
Hilfe zur Selbsthilfe
Eine unheilige Allianz aus Politik und Finanzwelt sorgt zuverlässig dafür, dass eine schleichende, unauffällige Umverteilung von unten nach oben stattfindet. Aus freien Bürgern der Wertegemeinschaft Europa werden Schuldsklaven. Wenn die „verlorene Generation“ in Europa – teilweise 50 Prozent der jungen Menschen in Südeuropa sind arbeitslos – in ein paar Jahrzehnten in Rente geht, wird das bestehende Rentensystem in sich zusammenfallen. Altersarmut, Chaos, und heute noch unvorstellbare Verteilungskämpfe werden die Folgen sein. Die heute Verantwortlichen werden das nicht mehr erleben und das wissen sie auch – frei nach dem Motto: nach mir die Sintflut. Verantwortliche Politik (Amtseid: „Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde.“) sieht anders aus.
Versuchen wir also, uns selbst zu helfen und hören wir nicht mehr auf die Sonntagsreden dämlicher, ignoranter und unverantwortlich handelnder Laienschauspieler in der Politik und an den Schalthebeln der Macht. Natürlich können wir uns nicht ausserhalb der Gemeinschaft oder der Gesetze stellen, da wären wir ja nicht besser als der politisch-finanzielle Komplex, der zur Zeit unser Leben beeinflusst. Aber wir können schon mal klein anfangen und uns selbst um Geld und Vorsorge kümmern.
Falls Sie es noch nicht gemerkt haben: ich bin wütend. Aber nur reden und sich darüber aufregen ist nicht sehr hilfreich. Deshalb starte ich als Hilfe zur Selbsthilfe im Januar 2015 das Experiment „Do-It-Yourself Kapital-Lebensversicherung“. Begleitend dazu schreibe ich an einer Anleitung, die ich zur gegebenen Zeit veröffentlichen werde. Lassen Sie mir aber bitte etwas Zeit, um das Experiment aufzubauen und zum Laufen zu bringen. Nach einem halben Jahr werde ich über den anfänglichen Verlauf berichten.
Ich wollt‘ ich wär ’ne Bank
Wie das Handelsblatt heute berichtet, ist es den Franzosen gelungen, sich teilweise aus der Verantwortung für Europa zu stehlen. Aus einem Arbeitspapier der EU-Kommission geht hervor, dass es der Regierung in Paris gelungen ist, den Beitrag, den französische Großbanken für den EU-Abwicklungsfonds leisten, um eine Milliarde Euro zu drücken.
So ganz scheinen unsere westlichen Nachbarn den Sinn einer europäischen Gemeinschaft nicht begriffen zu haben: gemeinsam sind wir stärker. Da kann man sich nicht nur großzügig an der Theke bedienen und die Steuerzahler anderer Mitgliedsländer die Zeche zahlen lassen. Verkommt Europa zu einem Abzockerparadies?
Das hatten die Gründerväter mit Sicherheit nicht im Sinn, als sie dem anonymen Heer der braven europäischen Steuerzahler diese – seinerzeit – revolutionäre Vision gaben und damit wachsenden Wohlstand versprachen.
Das Schlüsselwort „Gemeinschaft“ gerät immer mehr aus dem Blickfeld. Der – steuerpflichtige – Wähler wirds hoffentlich auf seine Weise richten. Aber: wer schützt uns jetzt vor verantwortungslosen Banken, wenn nicht das Europa-Parlament? Schade um die große europäische Idee.
In 3 Schritten zum eigenen Skandinavien-Depot
So schwer ist es gar nicht, sich ein Depot außerhalb des Euro-Raumes, z.B. also in Skandinavien, einzurichten. Mehr als drei Schritte sind dazu nicht nötig. Ein paar zusätzliche Informationen finden Sie auch hier auf unserer „Wie investieren“-Seite.
1. Schritt: Der richtige Broker
Skandinavische Aktien handelt man am besten an ihren Heimatbörsen. Das bietet nicht jeder Broker an, schon gar nicht zu einigermaßen vertretbaren Transaktionskosten. Auch Depots in der jeweiligen Landeswährung sind keine Selbstverständlichkeit bei den Brokern. Klären Sie das in jedem Fall vorher ab, wenn Sie bereits ein Depot bei einem Broker Ihrer Wahl haben.
Haben Sie noch keinen Broker, dann sollten Sie sich auf jeden Fall Ihren Broker nach den oben genannten Voraussetzungen aussuchen. Einen Broker-Vergleich gibt es im Internet bei verschiedenen Anbietern. Prüfen Sie vor allem auch die anfallenden Kosten. Alternativ kann ich Ihnen natürlich auch einen geeigneten Broker nennen, wenn ich weiß, welche Bedingungen er für Sie erfüllen muß.
2. Schritt: Einzahlung
Sobald Sie das Konto eröffnet und sich legitimiert haben, zahlen Sie den gewünschten EUR-Betrag auf Ihr EUR-Depot ein. Weniger als EUR 10.000 sollten es nicht sein, eher schon EUR 25.000 oder mehr. Denn je größer das Depot ist, desto besser ist das depotbezogene Chance-Risiko-Verhältnis beim Money Management, vor allem unter Berücksichtigung der anfallenden Transaktionskosten.
3. Schritt: Währungstausch
Richten Sie die entsprechende Zahl an Unterkonten/-depots in der gewünschten Währung (DKK, NOK, SEK) ein und transferieren den gewünschten Fremdwährungsbetrag von Ihrem EUR-Konto auf das jeweilige Unterkonto. Machen Sie sich mit dem Tradingwerkzeug vertraut und achten Sie vor allem bei mehreren Unterdepots darauf, immer das richtige Verrechnungskonto und den richtigen Börsenplatz einzustellen.
Jetzt können Sie die ersten Wertpapiere kaufen. Informationen dazu erhalten Sie u.a. in diesem Blog. Falls Sie dänisch, schwedisch oder norwegisch sprechen, empfiehlt sich auch der Besuch einschlägiger Seiten im der Landessprache, wie sie von skandinavischen Banken und Informationsdiensten angeboten werden. Teilweise liegen diese Seiten auch in Englisch vor, in deutscher Sprache habe ich allerdings noch keine gefunden. Leider.