China und Russland führen Einkaufsorgie in Gold an

Nach Informationen des World Gold Council (WGC) waren China und Russland im November 2015 (letztverfügbarer Zeitraum) erneut die größten Käufer von Gold. Die Zentralbanken fügten ihren Reserven 55 Tonnen des gelben Metalls hinzu, das sind fast 90 Prozent mehr als im Monat zuvor. Die Russische Zentralbank kaufte 22 Tonnen, die People’s Bank of China (PBoC) kaufte 21 Tonnen. Wie letztere vorab veröffentlichte, kaufte sie im Dezember weitere 19 Tonnen Gold dazu. Die zunehmenden Goldkäufe durch Zentralbanken unterstützen den Preis des Edelmetalls, sagen Analysten. Dennoch notiert der Goldpreis, nach einem kurzen Aufbäumen zu Beginn des Jahres, nahe den historischen Tiefs.

In diesem Zusammenhang stimmt die aktuelle Meldung von Bloomberg vom 8. Januar mehr als nachdenklich: die von Zentralbanken gehaltenen internationalen Währungsreserven (ohne Gold) gingen um fast genau eine Billion US-Dollar zurück. Dieser gigantische Rückgang erfolgte in nur 17 Monaten, während das Anwachsen der Reserven auf den bisherigen Maximalwert etwa 70 Jahre dauerte. Sind diese Verkäufe schon Anzeichen für einen weltweiten Konjunktureinbruch, gefolgt von einer schweren Depression? Im Klartext: Staatsanleihen im Wert von rund einer Billion US-Dollar verschwanden aus den Büchern der Zentralbanken, die dafür Bargeld bekommen haben. Wer waren die Käufer? In welchen Bilanzen werden die Papier wohl auftauchen, wenn überhaupt? Ist dieser mysteriöse Vorgang dem Vertrauen in das Welt-Finanzsystem zuträglich? Ist es wirklich so einfach, Berge von Geld ohne grundsätzliche Auswirkungen auf das System zu schöpfen und wieder zu vernichten? Was sagt das generell aus über das System, innerhalb dessen die weltweiten Geldströme fliessen?

Die allgemeine Stimmung ist dennoch gegen das Gold gerichtet. Das liegt auch an den Ankündigungen der US Federal Reserve, die Leitzinsen Stück für Stück wieder anzuheben.
Allerdings macht es mich sehr nachdenklich, dass in den letzten Quartalen die Zentralbanken weltweit beim Gold zugegriffen haben. Es ist in deren Augen also preiswert und die Zentralbanker gehen wohl von zukünftig steigenden Preisen aus, sonst würden sie nicht kaufen. Wir bleiben investiert und kaufen gegebenenfalls zu.

Gold zum Jahresbeginn

Für Gold begann das neue Jahr erfolgversprechend. Aber schon in den Folgetagen fiel der Preis der Februar-Futures wieder unter die 1.100-USD-Marke. Sorgen um die Weltwirtschaft und geopolitische Ereignisse drückten die Finanz- und Rohstoffmärkte nach unten. In China brach Panik an den dortigen Börsen aus, sodass die Regierung eingreifen musste.
In der letzten Woche war Gold kurzzeitig wieder der Sichere Hafen, aber mit einem erneuten Verfall der Rohöl- und Kupferpreise gab auch der Goldpreis wieder nach. Auch die anhaltende Schwäche auf den weltweiten Aktienmärkten trug nicht dazu bei, den Bullen freie Fahrt zu geben.
Nach wie vor ist viel Geld im System, aber die meisten Anleger hält die Angst fest im Griff. Der durchwachsene Bericht des World Gold Council für 2016 (WGC Investment Outlook) dürfte eifrige Leser finden, mehr als in den Jahren zuvor.
Das WGC legt darin den Finger in die Wunde: „Die Vernetzung der globalen Finanzmärkte hat zu einer höheren Frequenz und einem größeren Ausmaß der systemischen Risiken geführt.“
Für mich ein klarer Hinweis darauf, die Sichere-Hafen-Funktion des Goldes und – mit Abstrichen – der anderen Edelmetalle für 2016 wieder höher einzuschätzen.

Rückblick 2015

Wenn das kein Ansporn ist: Crash in Asien. Während Japan heute knapp drei Prozent verlor, ging es in China um knapp sieben Prozent in den Keller. Die Furcht vor einer Konjunktur-Abschwächung beschwört alte Ängste herauf. Das geht auch am DAX nicht spurlos vorüber. Aktuell (11:00 Uhr) ist er rund 3,5 Prozent im Minus.
Dabei sah das vergangene Jahr ganz gut aus: der DAX legte um 9,6 Prozent zu.
Von diesem Referenzwert ausgehend, betrachten wir einmal die skandinavischen Märkte.

Dänemark +35,1%
OMX Kopenhagen20 | 01.01.15 Eröffnung 750,63 | 31.12.15 Schluss 1.014,18 (Vortageskurs)
Die Börse in Kopenhagen erwies sich als äußerst lukrativ. Mit einem Plus von 35,1 Prozent war sie der Spitzenreiter. Die Voraussetzungen in Dänemark stimmen, die an der Börse notierten Unternehmen sind hervorragend positioniert und werden nachgefragt, weil sie auch eine relativ hohe Dividende zahlen. Gute Gründe, hier weiterhin investiert zu bleiben.

Norwegen -1,2%
OBX Oslo25 | 01.01.15 Eröffnung 366,34 | 31.12.15 Schluss 362,00 (Vortageskurs)
Die Börse in Oslo hat in 2015 enttäuscht und schloss kaum verändert mit einem Minus von 1,2 Prozent. Hauptursache für diese Schwäche ist der gefallene Ölpreis, da Norwegens Wirtschaft – und damit die dort ansässigen Unternehmen – stark vom Ölpreis abhängen. Möglicherweise ist das aber für dieses Jahr auch eine gute Ausgangsbasis für steigende Kurse, wenn der Ölpreis wieder anzieht.

Schweden -1,6%
OMX Stockholm30 | 01.01.15 Eröffnung 1.470,54 | 31.12.15 Schluss 1.446,82 (Vortageskurs)
Die Börse in Stockholm schloss ebenfalls fast unverändert. Hier waren es wohl die allgemeinen Konjunktursorgen, die die Kurse im Laufe des Jahres kaum bewegten. Denn gerade in Schweden sind viele weltweit tätigen Zulieferer und Konsumgüterhersteller ansässig. Weltweite Konjunkturschwächen bilden sich somit besonders stark ab.

Edelmetalle
Gold           -10,3% | Eröffnung 01.01.2015 USD 1.183,60 | Schluss 31.12.15 USD 1.060,68
Silber         -11,7% | Eröffnung 01.01.2015 USD      15,72 | Schluss 31.12.15 USD      13,86
Platin         -26,2% | Eröffnung 01.01.2015 USD 1.207,00 | Schluss 31.12.15 USD    892,25
Palladium -29,4% | Eröffnung 01.01.2015 USD    798,10 | Schluss 31.12.15 USD    563,40
Mit der Entwicklung der Edelmetalle kann man 2015 nicht zufrieden sein.
Während die Nachfrage nach physischem Gold und Silber stetig stieg, verkauften die großen Marktteilnehmer (vulgo: Investment-Banken) in großem Stil „Papiergold“ und drückten damit den Preis der beiden Edelmetalle nach unten. Auch die verstärkte Nachfrage internationaler Notenbanken konnte am Wertverlust nichts ändern, da das Interesse der großen „Spieler“ an fallenden Edelmetallpreisen übermächtig war. Wer näheres wissen will, sollte sich die Handelsdaten der Comex ansehen oder sich Informationen auf der Webseite des World Gold Council besorgen.
Platin und Palladium litten unter Minenstreiks und dem Abgasskandal bei Volkswagen und anderen Autoherstellern (Palladium für Diesel-Katalysatoren).

Cryptogeld
Bitcoin   +48,5%
Eröffnung 01.01.15 USD 266,56 | Tief 14.01.15 USD 148,17 | Hoch 04.11.15 USD 455,00 | Schluss 31.12.15 USD 395,77  
Litecoin +40,9%
Eröffnung 01.01.15 USD     2,25 | Tief 14.01.15 USD      1,00 | Hoch 10.07.15 USD      7,99 | Schluss 31.12.15 USD     3,17
Diese Anlageklasse hat im vergangenen Jahr sehr viel Freude bereitet. Vergessen ist der Mt.Gox-Skandal, die Vorteile des Cryptogeldes werden immer mehr Menschen bewusst. Inzwischen gibt es auch Fonds auf Cryptogeld und viele Banken haben die zugrundeliegende Blockchain-Technologie als Schlüsseltechnologie entdeckt und versuchen sie für Ihre Zwecke zu nutzen. Das bringt Cryptogeld immer wieder in den Fokus der Öffentlichkeit und trägt dazu bei, noch viel mehr Menschen dafür zu interessieren. Allerdings darf man auch nicht verschweigen, dass Cryptogeld sehr volatil ist, wie obige Charts beweisen. Da wir diese Anlage aber langfristig (sprich: steuerfrei) betrachten, interessiert uns nur der grundsätzliche Trend – und der ist aufwärts gerichtet. Kursabschläge nutzen wir zu Nachkäufen.

Für das soeben begonnene Jahr bin ich – zumindest für das zweite Halbjahr – positiv gestimmt. Die Wirtschaft wird sich wieder erholen, zumal die Regierungen weltweit bereit sind sie zu stimulieren. Die bestehenden politischen Konflikte sollten die Regierungen im Laufe des ersten Halbjahres im Griff haben. Als Restrisiko sehe ich „lediglich“ den Terrorismus, nicht vorhersehbare Naturkatastrophen und – leider – mögliche neu aufbrechende politische Konflikte.

Handelsplatz für Gold in Indien geplant

Wie die GATA (Gold Anti-Trust Action Committee) mitteilt, plant eine Münz-Vereinigung in Indien, den ersten Handelsplatz für physisches Gold zu starten. Es ist der Versuch, auf dem zweitgrößten Verbrauchermarkt für Gold für eine gewisse Transparenz zu sorgen.
Zwei Gruppierungen von Goldhändlern und Juwelieren, die in Mumbai ansässigen Indian Bullion und Jewellers Association, führen Gespräche mit Vertretern der Wirtschaft über die Einführung der Börse im kommenden Jahr. Geplant sind zwei bis drei Auslieferungslager für Gold (und Silber).
Im vergangenen Monat hatte sich Indien entschlossen, Gold zu monetarisieren, um dem allseits beliebten Horten des Edelmetalls vorzubeugen und die Importe zu reduzieren, die für einen Grossteil des Handelsdefizits verantwortlich sind.
Man darf nicht vergessen, dass die Inder schon immer ein besonderes Verhältnis zu Gold hatten. Das zeigen die Herrscher-Paläste und der Brauch, in der sog. Hochzeits-Saison viel Geld für Gold auszugeben.
Ein zweckbestimmter und geregelter Gold-Handel könnte in Indien zu Standard-Goldpreisen führen. Die dadurch hergestellte Transparenz erleichtert grössere finanzielle Transaktionen und könnte zu grösserer Nachfrage nach Gold führen. Das dürfte sich nicht unerheblich auf den Goldpreis auswirken.

Papier und Zinsversprechen oder doch lieber Gold?

Ende letzter Woche fiel Gold auf den tiefsten Preis (in USD) seit fünf Jahren. Zuletzt kostete das Edelmetall Ende 2009 etwa so viel wie jetzt.
Da fragen sich viele, jetzt zu kaufen oder auf noch niedrigere Kurse zu warten. Denn niemand weiss, ob die 1.080-Dollar-Marke, die sich Mitte des Jahres als solide Unterstützung erwies, auch weiterhin halten wird.
Klar ist, dass der Goldpreis derzeit sehr eng mit den den Zinsentscheidungen der FED zusammenhängt. Im Sommer redeten alle von einer von einer ersten Zinserhöhung im September. Als sich abzeichnete, dass daraus nichts wird, legte der Goldpreis heftig zu.
Nach den aktuellen US-Statistiken wird es sehr wahrscheinlich, dass die FED noch in diesem Jahr die Zinsen erhöhen wird. Und siehe da, der Goldpreis beginnt wieder zu fallen. Es gibt da momentan also einen sehr engen Zusammenhang, der Goldpreis hat sich von Angebot und Nachfrage abgekoppelt. Denn Notenbanken, die Schmuckindustrie (mehr als die Hälfte der weltweiten Nachfrage) und Anleger kaufen nach wie vor Gold in rauen Mengen, wie ein Blick auf die Statistiken des World Gold Council zeigt. Demzufolge stieg die globale Nachfrage im dritten Quartal um 14 Prozent, investiert wurde 27 Prozent mehr als im Vorjahresquartal, die Schmuckindustrie bezog sechs Prozent mehr. Die Notenbanken kauften den 19. Monat in Folge netto zu. Allein die gesamten Käufe in China und Indien machen fast die Hälfte des weltweiten Geschäfts aus. Und das wird sich auf absehbare Zeit wahrscheinlich nicht ändern.
Da stellen sich mir ein paar naheliegende Fragen: Werfe ich mein Geld lieber der US-Regierung in den Rachen oder kaufe ich mir Gold? Machen 0,25 Prozent wirklich so viel aus, dass ich die Werthaltigkeit beider Geldanlagen total ausblende? Lasse ich mein Geld auf dem Sparkonto bei nach wie vor historisch niedrigen Zinsen oder kaufe ich lieber Gold?
Weltweit kaufen Notenbanken wieder Gold, weil das die Basis ihres nationalen Schatzes ist. Gold wird auch wieder zurückgeholt aus den Lägern in aller Welt, um es zuhause in eigenen Tresoren zu lagern. Große Investmentbanken werden ihr „Papiergold“ in Form von Zertifikaten auf den Markt und kaufen im Gegenzug physisches Gold, um es zu bunkern.
Ich denke, es findet derzeit ein Umdenken in den Köpfen statt, unabhängig von den psychologischen Gründen der aktuellen Goldpreis-Entwicklung. Niedrige Preise werden für einen günstigen Einstieg genutzt.
Gold wird wieder wertvoller, wenn auch zunächst nur in den Köpfen der Entscheider. Aber diese Erkenntnis wird Otto-Normal-Anleger schneller erreichen als man denkt. Wir bleiben in Gold – und Edelmetallen allgemein – investiert und werden im kommenden Jahr den Depotanteil aufstocken. Staatsanleihen kaufen wir definitiv nicht.

Bank Of America empfiehlt Gold – wie bitte?

Kaum zu glauben: Die Bank Of America (BoA) sieht laut Bloomberg die Finanzmärkte im Zwielicht und empfiehlt Bargeld und Gold.
Was steckt dahinter? Gerade wenn Banken eine derartige Empfehlung herausgeben, ist man gut beraten, erst einmal misstrauisch zu sein. Warum machen die das wohl? Weil sie unser Wohl im Auge haben? Weil sie unser Vermögen schützen wollen? Wohl kaum. Eine Bank – noch dazu eine international tätige Investmentbank – hat heutzutage nur ihr eigenes Wohl im Auge.
Die Bank warnt vor Marktturbulenzen in der geldpolitischen Übergangsphase zwischen Nullzins und ein bisschen Zins. Darüber wird Mitte Dezember von der Federal Reserve entschieden.
Nach den letzten Statistiken zum US-Arbeitsmarkt ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass erstmals seit Jahren wieder eine – wenn auch winzige – Zinserhöhung kommen wird. Hat die Nullzins-Politik zu einem rasanten Aufschwung des Aktienmarktes geführt, fürchten viele Analysten jetzt das genaue Gegenteil. Dabei ist doch der Grund dafür genauso wichtig, wie die Tatsache einer Erhöhung an sich. Arbeitsmarkt und Konsum entwickeln sich – angeblich – prächtig. Das sollte doch optimistisch stimmen. Aber Investoren und Spekulanten denken anders. Deshalb ist die bestehende Melange aus extremer Liquidität, zu erwartenden Profiten und technischen Reaktionen nicht ungefährlich.
Oberflächlich gesehen ist die Begründung schlüssig. Dazu kommen, so die BoA, zwei auffällige Entwicklungen: die Investoren äusserten sich zwar optimistisch, hielten aber hohe Geldbestände und warten ab. Sie ziehen Gelder aus Aktienfonds ab, während die US-Aktienkurse sich auf Rekordhöhe befinden.
Bargeld vorzuhalten, um nach einem Einbruch auf tieferem Niveau wieder einzukaufen, macht durchaus Sinn. Aber warum Gold? In den Augen von Investoren bringt Gold keine Zinsen, während aber doch gleichzeitig eine Zinserhöhung in den USA erwartet wird, also eigentlich schlecht für Gold. Und Gold wurde in den letzten Monaten und Jahren immer weniger Wert (siehe Chart). Warum also Gold?
Vielleicht hat es damit zu tun, dass sich in den letzten Monaten die Banken das Gold schlechtgeredet und verteufelt, gleichzeitig aber ihre eigenen Goldbestände erhöht haben? Ein Blick in die Bücher der COMEX zeigt, dass die Banken die letzten Monate genutzt haben, um ihr Papiergold und -silber (ETFs, Zertifikate, etc.) verkauft und dafür physisches Gold und Silber gekauft haben – linke Tasche, rechte Tasche. Der Preis hat sich trotz höherer Nachfrage nach physischem Gold nicht erhöht, weil gleichzeitig Papiergold verkauft wurde. Ein geradezu klassisches Beispiel für eine Flucht aus dem schlechten Geld in das gute Geld. Jetzt sitzt man auf hohen Goldbeständen und wartet in aller Ruhe steigende Preise ab. Oder versucht, die Sache zu beschleunigen.
Wie auch immer. Die Zeiten werden turbulenter und man sollte sehr aufmerksam und vorsichtig sein. Bargeld und Gold sind so schlechte Möglichkeiten nicht, eventuelle Krisen zu überstehen – unabhängig davon, dass möglicherweise ein ganz anderer Grund hinter dieser Bankempfehlung steckt. Allerdings würde ich den Rat noch um etwas ergänzen: Cryptogeld.

Edelmetalle im Jahresverlauf

Für die Geldanlage in Rohstoffen sieht es derzeit nicht besonders gut aus. Nach 103,8 Punkten zu Beginn des Jahres fiel der Bloomberg Commodity Index auf aktuell rund 88 Punkte, ein Verlust von rund 15 Prozent.
Das hat eine ganze Reihe von Ursachen. Neben der stetigen Sorge um die konjunkturelle Entwicklung Chinas und des Herumlavierens der US Federal Reserve um den richtigen Zeitpunkt zur Zinserhöhung erwies sich der Abgas-Skandal um Volkswagen („Dieselgate“) als weiterer Nackenschlag. Die unruhige Lage an den Rohstoffmärkten spiegelt also nur die wachsende Unsicherheit der Anleger.
Da wir einen Teil unseres Geldes auch in Edelmetalle investiert haben, kann uns die Entwicklung nicht kalt lassen, auch wenn die Entwicklung nicht bei allen Edelmetallen gleich verlief.
Gold: Hier gibt es relativ viele Einflussfaktoren. Nicht nur die Entscheidungen – oder in diesem Fall die Nicht-Entscheidung – der US Federal Reserve haben Auswirkungen auf das edelste der Metalle. Auch die saisonale Hochzeitsgold-Nachfrage aus Indien, die still und leise erfolgenden Zukäufe der Notenbanken weltweit und das schwankende Sicherheitsbedürfnis der Anleger beeinflussen den Preis.
Silber: Der Drei-Jahres-Chart ist ein Trauerspiel. Von über USD 34 fiel der Preis auf knapp über USD 14 pro Feinunze. Seit etwa einem Jahr bewegt sich der Kurs zwischen USD 18 und USD 14 pro Feinunze hin und her. Eine eindeutige Richtung ist derzeit nicht auszumachen. Auch unsere Indikatoren (MACD und Momentum) deuten auf einen andauernden Abwärts- bzw. Seitwärtstrend hin.
Platin: Als wichtiger Bestandteil von Diesel-Katalysatoren traf es dieses Edelmetall natürlich besonders stark und liess den Preis auf ein Sechs-Jahres-Tief fallen. Sollte der Absatz von Diesel-Fahrzeugen aufgrund mangelnden Käufer-Vertrauens zurückgehen, hat das natürlich auch negative Auswirkungen auf dieses Edelmetall.
Palladium: Dieses Edelmetall kommt bei Benzin-Katalysatoren zum Einsatz. Es zeigte sich also eine spiegelbildliche Entwicklung zu Platin. Sollten wieder verstärkt Benzin-Motoren weltweit nachgefragt werden, wirkt sich auch das natürlich aus und dürfte zu steigenden Notierungen führen.
Unser Depot lassen wir unverändert, da sich noch keine eindeutige Entwicklung zeigt, die weitere Zukäufe erforderlich machen. Ein Verkauf von Edelmetallen kommt nicht in Betracht, da wir diese Rohstoffe nach wie vor als „Sicherheitsnetz“ gegenüber den Fiat-Währungen sehen. Unsere grundsätzliche Einstellung gegenüber Edelmetallen hat sich nicht geändert.

Deutsches Gold in fremden Händen

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Wie die Deutsche Bundesbank mitteilt, sind die Verlagerungen der deutschen Goldreserven im vollen Gange.
Im Jahr 2014 hat die Bundesbank 120 Tonnen Gold von ausländischen Lagerstellen nach Frankfurt am Main geholt, davon 35 Tonnen aus Paris und 85 Tonnen aus New York.
Die Goldreserven eines Landes sind Staatseigentum, also unser aller Eigentum. Und das gehört nicht in die Hände fremder Mächte. Internationales Recht hin oder her, Staatseigentum gehört nicht in die Tresore fremder Staaten im Austausch gegen einen Lagerschein. Zumal gerade die Amerikaner jahrzehntelang eine Kontrolle unserer Lagerbestände verweigerten. Von gutem Kaufmannsgebaren zeugt das nicht, das ist eher die Geisteshaltung einer ehemaligen Besatzungsmacht. Die Amerikaner wissen spätestens seit Alan Greenspan: Gold ist Geld, alles andere ist Kredit. Unsere Politiker müssen das erst noch lernen.

Gold und die chinesische Krise

  Die überraschende Abwertung der chinesischen Zentralbank erschütterte gestern die Märkte. Was eine einmalige Sache sein sollte, wurde heute wiederholt. Mit einer Abwertung von – bisher – insgesamt rund 3,5 Prozent gegenüber dem US-Dollar wollen die Chinesen ihrer schwächelnden Wirtschaft gegensteuern. Die Exporte sollen billiger werden, die Importe teurer. Das wirkt wie eine Art Zoll auf Einfuhren, was natürlich die Umsätze auch der skandinavischen Unternehmen beeinträchtigt. So verwundert nicht, dass auch die skandinavischen Indizes sich auf den Weg gen Süden machen und dem DAX und dem EuroStoxx folgen.
Genau das Gegenteil passierte bei den Edelmetallen. Gold, Silber, Platin und Palladium legten zu. Die psychologische Marke von USD 1.100 bei Gold und USD 15,00 bei Silber wurden binnen kürzester Zeit überschritten, ebenso hievten sich Platin (USD 950) und Palladium (USD 600) über die entsprechenden psychologischen Hürden.
Es ist vor allem Gold, das wieder glänzt. Edelmetalle scheinen sich wieder als Schutz-Anlagemöglichkeit im Bewusstsein der Anleger zu etablieren. In Zeiten wirtschaftlicher Turbulenzen, politischer Börsen und Krisenherden auf der ganzen Welt gewinnen Edelmetalle als sicherer Hafen für Anleger. Ob es schon die Trendwende ist, bleibt abzuwarten. Anleger haben ein kurzes Gedächtnis, der schnelle Profit ist allzu verlockend.
Zum einen haben inzwischen sicher auch die wild spekulierenden Chinesen gemerkt, dass man von Aktienanlagen etwas verstehen muss, sonst ist es ein Glücksspiel. Der brutale Absturz des Shanghai Composite um rund ein Drittel führte wohl bei vielen Anleger-Anfängern zu einem Umdenken. Das uralte Symbol für Wohlstand und Reichtum, Gold, rückt wieder in den Vordergrund. Viele ehemalige Aktienanleger in China dürften ihre kümmerlichen Restgelder in Gold umgeschichtet haben, wie auf Marketwatch zu lesen war.
Wir bleiben bei unserem Engagement in Gold, denn die nächste Runde im globalen Währungskrieg steht offensichtlich schon in den Startlöchern.

Schweigen ist Gold?

Was ist los mit den Edelmetallen? Seit über drei Jahren bewegen sich Gold, Silber, Platin und Palladium seitwärts. Kurzfristige Ausreisser nach oben werden sofort wieder abverkauft. Es ist seltsam ruhig um diesen Sektor. Zu ruhig, wenn man bedenkt, dass Zentralbanken als Nettokäufer auftreten und Edelmetall physisch en gros gekauft wird. Aber es sind immer auch die grossen Investmentbanken involviert. Und da heisst es aufpassen!

Warum legt sich eine grosse US-Investmentbank 16.000 t Silber ins Lager? Entweder wissen diese Banker mehr als wir und gehen von einer rapide steigenden Nachfrage nach Silber aus oder sie brauchen das Silber, um mittels Verkäufen den Preis zu beeinflussen. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass eine Investmentbank so etwas tut.

Ich vermute mal, da ist etwas im Busch. Und das hat mit dem weltweiten Verfall der Währungen zu tun. Europa, USA, Japan und China drucken Geld ohne Ende, um der Schuldenkrise Herr zu werden. Wir wissen ja: nur Gold und Silber sind Geld, alles andere ist Kredit. Und Kredite müssen zurückgezahlt werden, egal wie. Wenn da mal nicht bald etwas zusammenbricht.

Bleiben wir also aufmerksam und beobachten die weitere Entwicklung. Weitere baldige Zukäufe für unser Edelmetall-Musterdepot schliesse ich nicht aus.

Rohstoff Gold

Das Interesse an Gold als Wertspeicher scheint weltweit zuzunehmen, je mehr die Politik des lockeren und billigen Geldes durch die Zentralbanken (FED, EZB, BoJ, BoE und seit letzter Woche auch die chinesische Zentralbank) fortgeführt wird.

Anläßlich des Schweizer Gold-Referendums (Sonntag, 30. November) teilte die Niederländische Zentralbank (De Nederlandsche Bank) letzte Woche mit, daß man in den vergangenen Wochen und Monaten heimlich 122 Tonnen ihrer Goldreserven von New York zurück nach Amsterdam geholt habe. Das sind 20 Prozent der gesamten niederländischen Goldreserven. Inzwischen liegt ungefähr ein Drittel der Gesamtreserven in Amsterdam, von einem weiteren Drittel nimmt man an, daß es noch in New York liegt. Der Rest liegt in Ottawa und London, um das Gold ausgewogen zu lagern.

„De Nederlandsche Bank (DNB) has adjusted its gold stock location policy and has shipped gold from the United States to the Netherlands to spread its gold stock in a more balanced way.“ (DNB, 21. November 2014)

Damit reiht sich die DNB in die immer länger werdende Liste der Staaten ein, die einen immer größeren Anteil ihrer Goldreserven im eigenen Land lagern wollen. Ein Schwerpunkt oder alleiniger Lagerort New York soll vermieden werden. Wohl nicht zuletzt auch deshalb, weil Kontrollen oder gar einen jährliche Inventur dort offensichtlich nicht möglich sind – und das in den letzten 50 Jahren. Wenn in Deutschland einer der von der Politik vielgepriesenen Klein- und Mittelbetriebe keine Jahresinventur macht, gibt es sofort Ärger mit den Finanzbehörden.

Fremdes Gold zu verleihen oder teuer zu verkaufen und billig wieder zurück zu kaufen, ist ein sehr profitables Geschäft. Es fallen keine Einstandskosten an und der einlagernde Staat zahlt sogar für die Lagerung seines Goldes. Wall Street ist sehr erfinderisch, wenn es ums Geldverdienen geht. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Es war bezeichnenderweise Hugo Chavez, der Präsident von Venezuela, der erstmals öffentlich dem nördlichen Nachbarn USA das Vertrauen entzog. Vielleicht hat er ja wirklich den einen oder anderen Verantwortlichen zum Nachdenken gebracht. Schön wär’s.

Wie der Sechs-Monats-Chart sehr schön zeigt, erreichte der Goldpreis zum Monatswechsel einen letzten Tiefpunkt und zieht unter steigenden Volumina wieder leicht an. Sicher auch im Hinblick auf die bevorstehende Volksabstimmung in der Schweiz, sicher aber auch durch das zunehmende Sicherheitsdenken weltweit. Ich würde mich nicht wundern, wenn in den nächsten Tagen ein zuverlässiges Kaufsignal ausgelöst wird.