Rückblick 2015

Wenn das kein Ansporn ist: Crash in Asien. Während Japan heute knapp drei Prozent verlor, ging es in China um knapp sieben Prozent in den Keller. Die Furcht vor einer Konjunktur-Abschwächung beschwört alte Ängste herauf. Das geht auch am DAX nicht spurlos vorüber. Aktuell (11:00 Uhr) ist er rund 3,5 Prozent im Minus.
Dabei sah das vergangene Jahr ganz gut aus: der DAX legte um 9,6 Prozent zu.
Von diesem Referenzwert ausgehend, betrachten wir einmal die skandinavischen Märkte.

Dänemark +35,1%
OMX Kopenhagen20 | 01.01.15 Eröffnung 750,63 | 31.12.15 Schluss 1.014,18 (Vortageskurs)
Die Börse in Kopenhagen erwies sich als äußerst lukrativ. Mit einem Plus von 35,1 Prozent war sie der Spitzenreiter. Die Voraussetzungen in Dänemark stimmen, die an der Börse notierten Unternehmen sind hervorragend positioniert und werden nachgefragt, weil sie auch eine relativ hohe Dividende zahlen. Gute Gründe, hier weiterhin investiert zu bleiben.

Norwegen -1,2%
OBX Oslo25 | 01.01.15 Eröffnung 366,34 | 31.12.15 Schluss 362,00 (Vortageskurs)
Die Börse in Oslo hat in 2015 enttäuscht und schloss kaum verändert mit einem Minus von 1,2 Prozent. Hauptursache für diese Schwäche ist der gefallene Ölpreis, da Norwegens Wirtschaft – und damit die dort ansässigen Unternehmen – stark vom Ölpreis abhängen. Möglicherweise ist das aber für dieses Jahr auch eine gute Ausgangsbasis für steigende Kurse, wenn der Ölpreis wieder anzieht.

Schweden -1,6%
OMX Stockholm30 | 01.01.15 Eröffnung 1.470,54 | 31.12.15 Schluss 1.446,82 (Vortageskurs)
Die Börse in Stockholm schloss ebenfalls fast unverändert. Hier waren es wohl die allgemeinen Konjunktursorgen, die die Kurse im Laufe des Jahres kaum bewegten. Denn gerade in Schweden sind viele weltweit tätigen Zulieferer und Konsumgüterhersteller ansässig. Weltweite Konjunkturschwächen bilden sich somit besonders stark ab.

Edelmetalle
Gold           -10,3% | Eröffnung 01.01.2015 USD 1.183,60 | Schluss 31.12.15 USD 1.060,68
Silber         -11,7% | Eröffnung 01.01.2015 USD      15,72 | Schluss 31.12.15 USD      13,86
Platin         -26,2% | Eröffnung 01.01.2015 USD 1.207,00 | Schluss 31.12.15 USD    892,25
Palladium -29,4% | Eröffnung 01.01.2015 USD    798,10 | Schluss 31.12.15 USD    563,40
Mit der Entwicklung der Edelmetalle kann man 2015 nicht zufrieden sein.
Während die Nachfrage nach physischem Gold und Silber stetig stieg, verkauften die großen Marktteilnehmer (vulgo: Investment-Banken) in großem Stil „Papiergold“ und drückten damit den Preis der beiden Edelmetalle nach unten. Auch die verstärkte Nachfrage internationaler Notenbanken konnte am Wertverlust nichts ändern, da das Interesse der großen „Spieler“ an fallenden Edelmetallpreisen übermächtig war. Wer näheres wissen will, sollte sich die Handelsdaten der Comex ansehen oder sich Informationen auf der Webseite des World Gold Council besorgen.
Platin und Palladium litten unter Minenstreiks und dem Abgasskandal bei Volkswagen und anderen Autoherstellern (Palladium für Diesel-Katalysatoren).

Cryptogeld
Bitcoin   +48,5%
Eröffnung 01.01.15 USD 266,56 | Tief 14.01.15 USD 148,17 | Hoch 04.11.15 USD 455,00 | Schluss 31.12.15 USD 395,77  
Litecoin +40,9%
Eröffnung 01.01.15 USD     2,25 | Tief 14.01.15 USD      1,00 | Hoch 10.07.15 USD      7,99 | Schluss 31.12.15 USD     3,17
Diese Anlageklasse hat im vergangenen Jahr sehr viel Freude bereitet. Vergessen ist der Mt.Gox-Skandal, die Vorteile des Cryptogeldes werden immer mehr Menschen bewusst. Inzwischen gibt es auch Fonds auf Cryptogeld und viele Banken haben die zugrundeliegende Blockchain-Technologie als Schlüsseltechnologie entdeckt und versuchen sie für Ihre Zwecke zu nutzen. Das bringt Cryptogeld immer wieder in den Fokus der Öffentlichkeit und trägt dazu bei, noch viel mehr Menschen dafür zu interessieren. Allerdings darf man auch nicht verschweigen, dass Cryptogeld sehr volatil ist, wie obige Charts beweisen. Da wir diese Anlage aber langfristig (sprich: steuerfrei) betrachten, interessiert uns nur der grundsätzliche Trend – und der ist aufwärts gerichtet. Kursabschläge nutzen wir zu Nachkäufen.

Für das soeben begonnene Jahr bin ich – zumindest für das zweite Halbjahr – positiv gestimmt. Die Wirtschaft wird sich wieder erholen, zumal die Regierungen weltweit bereit sind sie zu stimulieren. Die bestehenden politischen Konflikte sollten die Regierungen im Laufe des ersten Halbjahres im Griff haben. Als Restrisiko sehe ich „lediglich“ den Terrorismus, nicht vorhersehbare Naturkatastrophen und – leider – mögliche neu aufbrechende politische Konflikte.

Chart der Woche: BillerudKorsnäs

Der Chart der Woche gehört heute zu: SKA-SE BillerudKorsnäs AB
Als einer der führenden Hersteller von wiederverwertbarem Verpackungsmaterial arbeitet das Unternehmen in enger Zusammenarbeit mit seinen Kunden ständig an innovativen Produkten für einen nachhaltigen Umgang mit der Umwelt. Eine nachhaltig betriebene Forstwirtschaft gehört gewissermassen zur Überlebensstrategie des Konzerns, der sich ohne seine eigenen Rohstoffquellen nicht so leicht im Markt behaupten könnte. Die Qualitätsprodukte gehen an über 1.500 Kunden in mehr als 100 Ländern.
Nach einem 2014er Umsatz von 20,9 Mrd. SEK werden für das laufende Jahr 21,9 Mrd. SEK erwartet.
Beim aktuellen Kurs beträgt die Dividende 2015e 2,7% und das KGV 2015e liegt derzeit bei 15,4
Schlusskurs gestern: SEK 155,60 (+0,1%) | Im Aufwärtstrend befindet sich der Kurs seit November 2014

Der Seitwärtskurs zur Jahresmitte brachte wieder erschwingliche Einstiegskurse, sodass Anfang Oktober wieder Geld in die Aktie floss und die Erholung einsetzte. Nach einem kurzen Rücksetzer zu Beginn des Monats bewegt sich der Kurs wieder nach oben.

Ich übernehme diese Aktie in meine Watchlist für das Muster-Depot. Aufgrund der Begrenzung des zur Verfügung stehenden Anlagekapitals wird der Wert aber nicht zwangsläufig ins Depot übernommen.
Wer selbst in die Aktie investieren will:
ISIN SE0000862997 | Symbol BILL | Börse Stockholm / alternativ handelbar an der Börse Berlin oder Frankfurt/M., allerdings bei relativ geringen Umsätzen (Spread!).

Hinweis: Diese Kurz-Analyse stellt keine Aufforderung zum Handel mit dieser Aktie dar. Ich übernehme keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die aus der Verwendung dieser Informationen entstehen. Ich handle mit skandinavischen Aktien und besitze eventuell Positionen in den hier erwähnten Wertpapieren.

Chart der Woche: Tomra Systems

Der Chart der Woche gehört heute zu: SKA-NO Tomra Systems ASA
Der 1972 gegründete Maschinenbauer stellt unter anderem Automaten für die Rücknahme von Leergut her. Im Geschäftsbereich „Sammel-Systeme“ finden sich neben der Leergutrücknahme auch die Sparten Verdichtung und Abfallverwertung. Der zweite Geschäftsbereich „Sortierlösungen“ umfasst die Sparten Recycling, Lebensmittel, Bergbau und Speziallösungen.
Bemerkung am Rande: der Name „Tomra“ ist eine kombinierte Abkürzung aus „Tomflaske“ (norwegisch für Leerflasche) und Retur Automat (Rückgabeautomat). Beim nächsten Besuch eines Getränkemarktes sehen Sie sich mal den Automaten genauer an, in den Sie die Flaschen geben. Er kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit von Tomra.
Nach einem 2014er Umsatz von 4,7 Mrd. NOK werden für das laufende Jahr 5,9 Mrd. NOK erwartet, ein Plus von rund 25 Prozent.
Beim aktuellen Kurs beträgt die Dividende 2015e 2,1% und das KGV 2015e liegt derzeit bei 25,2
Schlusskurs gestern: NOK 93,00 | Im Aufwärtstrend befindet sich der Kurs seit Oktober 2014

Der Aufwärtstrend ist seit über einem Jahr ungebrochen, die „Verschnaufpause“ zur Mitte des Jahres sorgte für günstige Einstiegspreise. Wie man sehen kann, nutzten viele diese Gelegenheit. Seit Mitte September bewegt sich der Kurs wieder sichtbar aufwärts.

Ich übernehme diese Aktie in meine Watchlist für das Muster-Depot. Aufgrund der Begrenzung des zur Verfügung stehenden Anlagekapitals wird der Wert aber nicht zwangsläufig ins Depot übernommen.
Wer selbst in die Aktie investieren will:
ISIN NO0005668905 | Symbol TOM | Börse Oslo / alternativ handelbar an der Börse Frankfurt oder Stuttgart, allerdings bei relativ geringen Umsätzen (Spread!).

Hinweis: Diese Kurz-Analyse stellt keine Aufforderung zum Handel mit dieser Aktie dar. Ich übernehme keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die aus der Verwendung dieser Informationen entstehen. Ich handle mit skandinavischen Aktien und besitze eventuell Positionen in den hier erwähnten Wertpapieren.

Dividenden-Champion: Stolt-Nielsen

Aktie: Stolt-Nielsen S.A.
ISIN: BMG850801025 | Symbol: SNI | Börse: Oslo / in Deutschland z.B. über Hamburg, Frankfurt/M. oder Stuttgart handelbar
Kurs: NOK 112,00 (Schlusskurs 04.12.15)
Dividende 2015e USD 1,00 = NOK 8,63 = 7,7% | Dividende 2016e USD 1,07 = NOK 9,24 = 8,3%
Der auf den Bermudas registrierte norwegische Konzern (gegr. 1959) fungiert als Holding für verschiedene Tochtergesellschaften. Diese betreiben die weltweit größte Flotte von Chemikalien-Tankern, eine große Flotte von Flüssiggas-Tankern, eine Flotte von Bitumen-Tankern (samt Bitumen-Containern und -Terminals in Asien), den weltweit größten Bestand an Edelstahl-Tankcontainern, eine Reihe von Terminals und Lagern sowie verschiedene Aquakultur-Unternehmen für die Zucht von Steinbutt, Seezunge, Stör und Kaviar. Mit einem 2014er Umsatz von über zwei Milliarden US-Dollar ist das Unternehmen beileibe kein Leichtgewicht. Aufgrund des krisenbedingten wirtschaftlichen Einbruchs in 2015 geht man von einem geringfügig geringeren Umsatz aus, aber bereits für 2016 prognostiziert man wieder ein Geschäftsvolumen in Höhe des letztjährigen Umsatzes. In Abhängigkeit des konjunkturbedingten weltweiten Transportvolumens kann sich die Situation teilweise stark verändern, sowohl zum Guten als auch zum Schlechten. Ein 2015e-KBV von rund 0,5 und ein 2015e-KGV von 5,2 lassen allerdings das schlechtere Szenario nicht ganz so schlecht aussehen.
Aktuell bewegt sich der Kurs unterhalb des 250er GD, wenn auch auf gleicher Höhe wie vor einem Jahr. Vor einem Kauf sollte der Kurs sich in Richtung NOK 115 bis NOK 120 bewegen, was immer noch zu einer Dividendenrendite von rund sieben Prozent führt.

Hinweis: Dieser Dividenden-Tipp stellt keine Aufforderung zum Handel mit dieser Aktie dar. Ich übernehme keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die aus der Verwendung dieser Informationen entstehen. Ich handle mit skandinavischen Aktien und besitze eventuell Positionen in den hier erwähnten Wertpapieren.

Chart der Woche: Pandora

Der Chart der Woche gehört heute zu: SKA-DK Pandora A/S
Das Unternehmen entwirft, produziert und vertreibt Schmuck, Modeschmuck und Juwelen. Anhänger aller Art tragen zu etwas Zweidrittel zum Umsatz bei, der Rest kommt von Gold- und Silberschmuck, Ringen und Sonstigen Accessoires wie Schnallen, Halsketten und Uhren.
Nach einem 2014er Umsatz von 11,9 Mrd. DKK werden für das laufende Jahr 16,2 Mrd. DKK erwartet, also eine Steigerung um mehr als ein Drittel.
Beim aktuellen Kurs beträgt die Dividende 2015e 1,4% und das KGV 2015e liegt derzeit bei 26,5
Schlusskurs gestern: DKK 853,50 (+1,9%) | Im Aufwärtstrend befindet sich der Kurs seit Anfang des Jahres.

Eine abrupte Trendwende nach unten ist unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. Dennoch dürfte es sich lohnen, diese Aktie auf der Watchlist zu haben. Von 13 Analystenempfehlungen lauten nur zwei auf „Halten“, den Verkauf empfiehlt keiner der beobachteten Analysten.

Ich übernehme diese Aktie in meine Watchlist für das Muster-Depot. Aufgrund der Begrenzung des zur Verfügung stehenden Anlagekapitals wird der Wert aber nicht zwangsläufig ins Depot übernommen.
Wer selbst in die Aktie investieren will:
ISIN DK0060252690 | Symbol PNDORA | Börse Copenhagen / alternativ handelbar an der Börse Frankfurt, allerdings bei relativ geringen Umsätzen (Spread!).

Hinweis: Diese Kurz-Analyse stellt keine Aufforderung zum Handel mit dieser Aktie dar. Ich übernehme keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die aus der Verwendung dieser Informationen entstehen. Ich handle mit skandinavischen Aktien und besitze eventuell Positionen in den hier erwähnten Wertpapieren.

Neu-Emissionen lieber meiden?

Die ersten Neu-Emissionen (IPOs) für 2016 und 2017 sind schon raus. Verglichen mit den Vorjahren, gab es in letzter Zeit relativ wenige Neu-Emissionen auf dem internationalen Wertpapiermarkt. Sieht man sich dazu die durchschnittliche Kursentwicklung der „Neuen“ an, so kann sie nicht gerade überzeugen.
Beispiele: Eine Ferrari ist aktuell – bezogen auf die Erstnotiz – mit 18,5% in den Miesen. Eine Schaeffler mit 21,2% im Plus. Eine Siltronic mit 21,0% im Minus, ebenso eine windeln.de (!) mit 40,0% im Minus. Eine Tele Columbus mit 23,2% ebenfalls im Minus.
Ein ETF auf den DAX beispielsweise hätte da wesentlich mehr bei wesentlich weniger Sorgenfalten gebracht. Warum ist das wohl so? Dazu muss man ein bisschen tiefer graben.
Folgen wir der Spur des Geldes und wechseln auch schon mal die Perspektive, also von der Käufer- auf die Verkäuferseite.
Warum veräussert jemand ein Unternehmen, dessen Eigentümer er ist? Gut, das Unternehmen könnte dabei sein, den Bach runter zu gehen. Aber Notverkäufe über die Börse lassen sich nicht realisieren, weil die Zahlen geprüft und testiert werden. Und auch die mediale Aufmerksamkeit ist einfach zu gross.
Bleibt also die Annahme, dass der Verkäufer den Verkaufspreis als für sich selbst angemessen bis höchst attraktiv findet. Er hat alle Daten zur Verfügung, aus denen er diesen Schluss ziehen kann. Die Banken, die eine Neu-Emission begleiten, ünterstützen natürlich den Verkäufer, da sie von ihm beauftragt wurde und er ihre Rechnungen zahlt. Für Banken sind Neu-Emissionen ein attraktives Geschäft, ergo: wes Brot ich ess, des Lied ich sing. Übersetzt: Ich passe mich dem an, von dem ich wirtschaftlich abhängig bin. Es wird also getrommelt und gepfiffen, um einen möglichst hohen Emissionspreis herausschlagen zu können.
Handelssysteme und eine charttechnische Analyse greifen nicht. Warum? Die Formeln der Systeme und Kursindikatoren können bei Neu-Emissionen nicht auf historische Daten zurückgreifen und ihre Kurven zeichnen und Signale geben. Weder ein Benchmark noch ein Ranking sind möglich, weil man nicht sagen kann, wie sich die neue Aktie im Vergleich zur Branche oder gar zum Gesamtmarkt entwickelt hat. Da wird eine qualifizierte Einschätzung schnell zum Stochern im Nebel.
So gesehen, sind Neu-Emissionen mehr als riskant, ein Vabanque-Spiel. Man gibt sein Geld jemandem, den man nicht kennt. Also mein Ding ist das nicht. Da investiere ich lieber in solide Unternehmen aus Deutschland, Europa oder – natürlich – im skandinavischen Raum, die es bereits jahrelang gibt und die sich im Wettbewerb bewährt haben.
Denn: Vertrauen ist gut, aber – gerade wenn es um Geld geht – Kontrolle ist besser.

Chart der Woche: Sandvik

Der Chart der Woche gehört heute zu: SKA-SE Sandvik AB
Als einer der weltweit führenden Hersteller von Werkzeugen und Industriegeräten ist der Konzern nicht nur in Schweden selbst (knapp vier Prozent Umsatzanteil) tätig. Der überwiegende Teil des Geschäfts wird in Europa, Asien, Australien und Nordamerika gemacht.
Im Geschäftsbereich „Werkzeugfertigung“ werden Klingen und Bohrer für die Automobilindustrie und den allgemeinen Maschinenbau hergestellt. Der Geschäftsbereich „Bergbau und Bauindustrie“ fertigt Bohrköpfe und -geräte, Förderbänder, Schaufellader, Transporter, Ausrüstungsgüter, Werkzeuge und Dienstleistungen. Der Geschäftsbereich „Materialtechnik“ liefert Rohre, Bänder und Drähte aus Edelstahl und Ausgangsmaterial für medizintechnische Metallimplantate.
Die drei größten Anteilseigner sind die Beteiligungsgesellschaft Industrivärden AB (11,8%), Alecta Pension Insurance Mutual (4,8%) und Svenska Handelsbankens Pensionsstiftelse (3,9%).
Nach einem 2014er Umsatz von 2,8 Mrd. SEK werden für das laufende Jahr 3,3 Mrd. SEK erwartet.
Beim aktuellen Kurs beträgt die Dividende 2015e 4,1% und das KGV 2015e liegt derzeit bei 9,7
Schlusskurs gestern: SEK 84,50 (+1,8%) | Im Aufwärtstrend befindet sich der Kurs seit Oktober 2015

Der Kurseinbruch von Juni bis September sorgte für günstige Einkaufskurse, sodass das Interesse an der Aktie im Oktober wieder zunahm. Der aktuelle Aufwärts-Trend ist intakt.

Ich übernehme diese Aktie in meine Watchlist für das Muster-Depot. Aufgrund der Begrenzung des zur Verfügung stehenden Anlagekapitals wird der Wert aber nicht zwangsläufig ins Depot übernommen.
Wer selbst in die Aktie investieren will:
ISIN SE0000667891 | Symbol SAND | Börse Stockholm / alternativ handelbar an der Börse Tradegate, allerdings bei relativ geringen Umsätzen.

Hinweis: Diese Kurz-Analyse stellt keine Aufforderung zum Handel mit dieser Aktie dar. Ich übernehme keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die aus der Verwendung dieser Informationen entstehen. Ich handle mit skandinavischen Aktien und besitze eventuell Positionen in den hier erwähnten Wertpapieren.

Chart der Woche: Statoil

Der Chart der Woche gehört heute zu: SKA-NO Statoil ASA
Der größte Erdöl-Konzern Skandinaviens deckt das Geschäft in voller Breite ab: von der Exploration und der Gewinnung von Erdöl und -gas über den Betrieb von Raffinerien bis hin zum Handel mit den Endprodukten, über all ist das Unternehmen mit einem Geschäftsbereich vertreten. Statoil besitzt 75 eigene Ölfelder und ist zu 75 Prozent in Norwegen selbst tätig.
Nach einem 2014er Umsatz von 606,8 Mrd. NOK werden für das laufende Jahr aufgrund des gesunkenen Rohölpreises lediglich rund 500 Mrd. NOK erwartet.
Beim aktuellen Kurs beträgt die Dividende 2015e 5,5% und das KGV 2015e ist wegen eines erwarteten Verlusts von rund 10 Mrd NOK negativ
Schlusskurs gestern: NOK 135,75 (+2,2%) | Im Seitwärtstrend befindet sich der Kurs seit über einem Jahr

Die weiterhin unsichere Situation beim Rohölpreis zeigt sich auch im Kurs des Unternehmens. Mit steigenden Ölpreisen kann man aber davon ausgehen, dass auch der Kurs dieses an sich soliden Konzerns steigt. Die geschätzte Dividende für 2015 ist ein zusätzliches Risikopolster.

Ich übernehme diese Aktie in meine Watchlist für das Muster-Depot. Aufgrund der Begrenzung des zur Verfügung stehenden Anlagekapitals wird der Wert aber nicht zwangsläufig ins Depot übernommen.
Wer selbst in die Aktie investieren will:
ISIN NO0010096985 | Symbol STL | Börse Oslo / alternativ handelbar an der Börse Stuttgart (oder Tradegate), allerdings bei relativ geringen Umsätzen (Spread!).

Hinweis: Diese Kurz-Analyse stellt keine Aufforderung zum Handel mit dieser Aktie dar. Ich übernehme keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die aus der Verwendung dieser Informationen entstehen. Ich handle mit skandinavischen Aktien und besitze eventuell Positionen in den hier erwähnten Wertpapieren.

Chart der Woche: Carlsberg

Der Chart der Woche gehört heute zu: SKA-DK Carlsberg A/S
Mit rund 100 Brauereien zählt das Unternehmen zu den größten Bierproduzenten der Welt. 2014 setzte der Konzern 134,5 Mio. Hektoliter ab, hauptsächlich mit den Marken Carlsberg und Tuborg. Neben der Produktion und dem Vertrieb von Bieren macht das Unternehmen auch mit Soda-, Energiegetränken und Mineralwasser weltweit Geschäfte. Produziert und verkauft wird zum Großteil in Dänemark, aber auch in Deutschland und Westeuropa, China und Asien, Russland und Osteuropa.
Nach einem 2014er Umsatz von 64,5 Mrd. DKK werden für das laufende Jahr 64,7 Mrd. DKK erwartet.
Beim aktuellen Kurs beträgt die Dividende 2015e 1,6% und das KGV 2015e liegt derzeit bei 19,6
Schlusskurs gestern: DKK 589,25 | Im Aufwärtstrend befindet sich der Kurs seit Dezember letzten Jahres, gestern wurde ein langfristiges Kaufsignal generiert

Die Übernahme von SAB Miller durch AB InBev wirbelte die ganze Branche auf. Dadurch wurde die Aufmerksamkeit der Investoren auch auf die nächstgrösseren Brauereien gelenkt. Es dürfte nicht die schlechteste Idee sein, diesen weltbekannten Bierbrauer im Blick zu haben.

Ich übernehme diese Aktie in meine Watchlist für das Muster-Depot. Aufgrund der Begrenzung des zur Verfügung stehenden Anlagekapitals wird der Wert aber nicht zwangsläufig ins Depot übernommen.
Wer selbst in die Aktie investieren will:
ISIN DK0010181759 | Symbol CARL.B | Börse Copenhagen / alternativ handelbar an der Börse Tradegate, allerdings bei relativ geringen Umsätzen (Spread!).

Hinweis: Diese Kurz-Analyse stellt keine Aufforderung zum Handel mit dieser Aktie dar. Ich übernehme keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die aus der Verwendung dieser Informationen entstehen. Ich handle mit skandinavischen Aktien und besitze eventuell Positionen in den hier erwähnten Wertpapieren.

Norwegen: Zinssatz und Steuererhöhung

 

Die Norwegische Zentralbank beliess den Leitzins – wie erwartet – bei 0,75 Prozent.

Bereits im vergangenen Monat kündigte die norwegische Regierung eine Erhöhung der Verbrauchssteuern ab 2016 an. Der Vorlage des Haushaltsentwurfs ist eine Erhöhung von durchschnittlich 2,5 Prozent zu entnehmen. Damit entspricht die geplante Steuererhöhung der für nächstes Jahr erwarteten Teuerungsrate.
Auch bei der Mehrwertsteuer ist – erstmals seit drei Jahren – eine geringe Erhöhung geplant. In Norwegen gibt es drei unterschiedliche Mehrwertsteuer-Sätze. Der „normale“ Steuersatz liegt bei 25 Prozent, der „reduzierte“ Steuersatz bei 15 Prozent und der „niedrige“ Steuersatz bei acht Prozent. Letzterer gilt hauptsächlich im Dienstleistungsbereich, zum Beispiel im Bereich Sport und Kultur. Die geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer betrifft ausgerechnet den niedrigen Steuersatz, der um zwei auf zehn Prozent erhöht werden soll. Bei uns in Deutschland würde man das wohl Vergnügungssteuer nennen. Die beiden anderen Steuersätze sollen unverändert bleiben.

Chart der Woche: Swedish Match

Der Chart der Woche gehört heute zu: SKA-SE Swedish Match AB
Als skandinavischer Branchenriese ist das Unternehmen auf Herstellung und Vertrieb von Tabakwaren spezialisiert. Mit Schnupftabak (rund 40 Prozent des Umsatzes) ist man die Nr. 1 in Schweden, Norwegen, Südafrika und die Nr. 3 in Nordamerika. Zigarren und Zigarillos tragen beim weltweit zweitgrößten Hersteller rund 20 Prozent zum Umsatz bei. Das unumgängliche Zubehör (Streichhölzer, Feuerzeuge und sonstiges) bringt die restlichen rund 40 Prozent des Umsatzes. Damit ist das Unternehmen sehr breit aufgestellt und deckt die Bedürfnisse der Raucher komplett ab. Etwas mehr als die Hälfte seines Umsatzes macht der Konzern in Schweden, der Rest kommt aus aller Welt.
Nach einem 2014er Umsatz von 13,3 Mrd. SEK werden für das laufende Jahr 14,5 Mrd. SEK erwartet.
Beim aktuellen Kurs beträgt die Dividende 2015e 3,0% und das KGV 2015e liegt derzeit bei 17,8
Schlusskurs gestern: SEK 276,65 | Im Aufwärtstrend befindet sich der Kurs seit Mitte Dezember 2014

Nach dem Kurseinbruch im August stieg der Kurs im September wieder über die GD250-Linie und beginnt sich wieder nach oben zu bewegen. Nach Veröffentlichung des 2015-Q3-Berichts gestern stieg der Kurs um fast vier Prozent (+3,7%).

Ich übernehme diese Aktie in meine Watchlist für das Muster-Depot. Aufgrund der Begrenzung des zur Verfügung stehenden Anlagekapitals wird der Wert aber nicht zwangsläufig ins Depot übernommen.
Wer selbst in die Aktie investieren will:
ISIN SE0000310336 | Symbol SWMA | Börse Stockholm / alternativ handelbar an der Börse Tradegate, allerdings bei relativ geringen Umsätzen.

Hinweis: Diese Kurz-Analyse stellt keine Aufforderung zum Handel mit dieser Aktie dar. Ich übernehme keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die aus der Verwendung dieser Informationen entstehen. Ich handle mit skandinavischen Aktien und besitze eventuell Positionen in den hier erwähnten Wertpapieren.

Geht es denn immer wieder nur ums Geld?

Die Tageszeitung „Die Welt“ berichtet heute von einer Untersuchung des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln), nach der es hauptsächlich am schwachen Euro liegt, dass die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft steigt. Mit Arbeitskosten von bis zu 40 Euro pro Arbeitsstunde zählt Deutschland zu den sogenannten Hochlohn-Ländern. Nur fünf Länder sind „teurer“. Dabei liegt Norwegen auf Platz eins, auf den Plätzen vier und fünf folgen Dänemark und Schweden.
Es sind Untersuchungen wie diese, die ein gebetsmühlenartiges Lamentieren der deutschen Industrie über viel zu hohe Arbeitskosten auslösen. Und es sind Untersuchungen wie diese, die der deutschen Industrie die Flüchtlingskrise als willkommene Lösung eines Teils der Probleme erscheinen lässt. Gut ausgebildete Flüchtlinge sollen die offenen Stellen besetzen und da sie – zumindest anfangs – nicht so qualifiziert sind wie gut ausgebildete Europäer, senken sie natürlich die durchschnittlichen Arbeitskosten in den Betrieben.
Dabei sagt sogar Arbeitsministerin Nahles, dass höchstens ein Bruchteil der Flüchtlinge gut ausgebildet ist, die überwiegende Mehrheit verfügt weder über deutsche Sprachkenntnisse noch über eine entsprechende Ausbildung. Viele sind sogar im Vergleich zu Europäern das, was man am besten mit „ungebildet“ umschreiben könnte.
Das Märchen von den nicht mit Deutschen oder Europäern zu besetzenden offenen Stellen in Deutschland bleibt auch nach wiederholtem Erzählen nur ein Märchen.
Wir haben allein in Deutschland bis zu sechs Millionen Menschen, die arbeitslos sind oder nicht vom Lohn ihrer Arbeit leben können und deshalb auf Sozialhilfe angewiesen sind. Europaweit kommen weitere Millionen vor allem junge Menschen (die „verlorene Generation“) aus dem Süden hinzu.
Warum wird da nicht qualifiziert, um die derzeit 600.000 offenen Stellen zu besetzen? Weil das Ergebnis womöglich relativ teure Mitarbeiter sind? Weil es dann kein Druckmittel gegenüber der Politik mehr gibt?
Man muss das volkswirtschaftlich im Ganzen sehen, eine Fähigkeit, die vielen deutschen Politikern leider abgeht – trotz der schönen Sonntagsreden. Die Sozialausgaben des Staates steigen von Jahr zu Jahr und müssen von Beitragszahlern, Unternehmen und Steuerzahlern aufgebracht werden. Aber: der Krug geht solange zum Brunnen bis er bricht.
Geht man allein nach der Höhe der Arbeitskosten, dürfte in Skandinavien die Wirtschaft längst zum Erliegen gekommen sein. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Denn was dem Einen die Arbeitskosten sind, ist dem Anderen das verfügbare Einkommen. Je sicherer und langfristiger der Arbeitsplatz und je höher das Einkommen, desto besser geht es dem Bürger und damit der Volkswirtschaft. Gut ausgebildete und gut bezahlte Mitarbeiter sind kein reiner Kostenfaktor sondern die Basis für ein funktionierendes Unternehmen. Die Menschen sind zufriedener und blicken positiv in die Zukunft, weil sie sich keine existenziellen Sorgen machen müssen. Sie sind einsatzbereiter, weniger krank, geben mehr aus und treiben damit die Wirtschaft wiederum voran. Eine Spirale, die sich nach oben entwickelt. Eine Entwicklung, von der die skandinavischen Unternehmen sehr profitieren.
Ganz anders in Deutschland: die Schere zwischen reichen und armen Menschen öffnet sich immer weiter und aufgrund der schieren Masse relativ armer Menschen biegt sich die Spirale nach unten. Der letzte Armutsbericht von 2013 spricht Bände. Dazu kommt eine Politik, die sich kaum noch um den Bürger ganz allgemein kümmert. Klientel-Politik ist angesagter, womöglich weil lukrativer – für wen auch immer.
Natürlich kann sich Skandinavien nicht von der wirtschaftlichen Entwicklung im Rest der Welt abkoppeln. Sinkende Ölpreise führen beispielsweise in Norwegen auch zu steigender Arbeitslosigkeit und sinkendem Konsum der Norweger. Aber ohne die strukturell besseren Bedingungen im Land wäre die Entwicklung noch viel dramatischer. Und darauf kommt es doch an: je besser die Voraussetzungen, desto leichter lässt sich eine Krise überwinden.
Ein Umdenken in den Köpfen der deutschen und europäischen Politiker in der Wirtschafts- und Sozialpolitik ist also dringend notwendig.