Wie das Handelsblatt heute berichtet, ist es den Franzosen gelungen, sich teilweise aus der Verantwortung für Europa zu stehlen. Aus einem Arbeitspapier der EU-Kommission geht hervor, dass es der Regierung in Paris gelungen ist, den Beitrag, den französische Großbanken für den EU-Abwicklungsfonds leisten, um eine Milliarde Euro zu drücken.
So ganz scheinen unsere westlichen Nachbarn den Sinn einer europäischen Gemeinschaft nicht begriffen zu haben: gemeinsam sind wir stärker. Da kann man sich nicht nur großzügig an der Theke bedienen und die Steuerzahler anderer Mitgliedsländer die Zeche zahlen lassen. Verkommt Europa zu einem Abzockerparadies?
Das hatten die Gründerväter mit Sicherheit nicht im Sinn, als sie dem anonymen Heer der braven europäischen Steuerzahler diese – seinerzeit – revolutionäre Vision gaben und damit wachsenden Wohlstand versprachen.
Das Schlüsselwort „Gemeinschaft“ gerät immer mehr aus dem Blickfeld. Der – steuerpflichtige – Wähler wirds hoffentlich auf seine Weise richten. Aber: wer schützt uns jetzt vor verantwortungslosen Banken, wenn nicht das Europa-Parlament? Schade um die große europäische Idee.