Das Interesse an Gold als Wertspeicher scheint weltweit zuzunehmen, je mehr die Politik des lockeren und billigen Geldes durch die Zentralbanken (FED, EZB, BoJ, BoE und seit letzter Woche auch die chinesische Zentralbank) fortgeführt wird.
Anläßlich des Schweizer Gold-Referendums (Sonntag, 30. November) teilte die Niederländische Zentralbank (De Nederlandsche Bank) letzte Woche mit, daß man in den vergangenen Wochen und Monaten heimlich 122 Tonnen ihrer Goldreserven von New York zurück nach Amsterdam geholt habe. Das sind 20 Prozent der gesamten niederländischen Goldreserven. Inzwischen liegt ungefähr ein Drittel der Gesamtreserven in Amsterdam, von einem weiteren Drittel nimmt man an, daß es noch in New York liegt. Der Rest liegt in Ottawa und London, um das Gold ausgewogen zu lagern.
„De Nederlandsche Bank (DNB) has adjusted its gold stock location policy and has shipped gold from the United States to the Netherlands to spread its gold stock in a more balanced way.“ (DNB, 21. November 2014)
Damit reiht sich die DNB in die immer länger werdende Liste der Staaten ein, die einen immer größeren Anteil ihrer Goldreserven im eigenen Land lagern wollen. Ein Schwerpunkt oder alleiniger Lagerort New York soll vermieden werden. Wohl nicht zuletzt auch deshalb, weil Kontrollen oder gar einen jährliche Inventur dort offensichtlich nicht möglich sind – und das in den letzten 50 Jahren. Wenn in Deutschland einer der von der Politik vielgepriesenen Klein- und Mittelbetriebe keine Jahresinventur macht, gibt es sofort Ärger mit den Finanzbehörden.
Fremdes Gold zu verleihen oder teuer zu verkaufen und billig wieder zurück zu kaufen, ist ein sehr profitables Geschäft. Es fallen keine Einstandskosten an und der einlagernde Staat zahlt sogar für die Lagerung seines Goldes. Wall Street ist sehr erfinderisch, wenn es ums Geldverdienen geht. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Es war bezeichnenderweise Hugo Chavez, der Präsident von Venezuela, der erstmals öffentlich dem nördlichen Nachbarn USA das Vertrauen entzog. Vielleicht hat er ja wirklich den einen oder anderen Verantwortlichen zum Nachdenken gebracht. Schön wär’s.
Wie der Sechs-Monats-Chart sehr schön zeigt, erreichte der Goldpreis zum Monatswechsel einen letzten Tiefpunkt und zieht unter steigenden Volumina wieder leicht an. Sicher auch im Hinblick auf die bevorstehende Volksabstimmung in der Schweiz, sicher aber auch durch das zunehmende Sicherheitsdenken weltweit. Ich würde mich nicht wundern, wenn in den nächsten Tagen ein zuverlässiges Kaufsignal ausgelöst wird.