Schlagwort: 2016
Gold zum Jahresbeginn
Für Gold begann das neue Jahr erfolgversprechend. Aber schon in den Folgetagen fiel der Preis der Februar-Futures wieder unter die 1.100-USD-Marke. Sorgen um die Weltwirtschaft und geopolitische Ereignisse drückten die Finanz- und Rohstoffmärkte nach unten. In China brach Panik an den dortigen Börsen aus, sodass die Regierung eingreifen musste.
In der letzten Woche war Gold kurzzeitig wieder der Sichere Hafen, aber mit einem erneuten Verfall der Rohöl- und Kupferpreise gab auch der Goldpreis wieder nach. Auch die anhaltende Schwäche auf den weltweiten Aktienmärkten trug nicht dazu bei, den Bullen freie Fahrt zu geben.
Nach wie vor ist viel Geld im System, aber die meisten Anleger hält die Angst fest im Griff. Der durchwachsene Bericht des World Gold Council für 2016 (WGC Investment Outlook) dürfte eifrige Leser finden, mehr als in den Jahren zuvor.
Das WGC legt darin den Finger in die Wunde: „Die Vernetzung der globalen Finanzmärkte hat zu einer höheren Frequenz und einem größeren Ausmaß der systemischen Risiken geführt.“
Für mich ein klarer Hinweis darauf, die Sichere-Hafen-Funktion des Goldes und – mit Abstrichen – der anderen Edelmetalle für 2016 wieder höher einzuschätzen.
Neu-Emissionen lieber meiden?
Die ersten Neu-Emissionen (IPOs) für 2016 und 2017 sind schon raus. Verglichen mit den Vorjahren, gab es in letzter Zeit relativ wenige Neu-Emissionen auf dem internationalen Wertpapiermarkt. Sieht man sich dazu die durchschnittliche Kursentwicklung der „Neuen“ an, so kann sie nicht gerade überzeugen.
Beispiele: Eine Ferrari ist aktuell – bezogen auf die Erstnotiz – mit 18,5% in den Miesen. Eine Schaeffler mit 21,2% im Plus. Eine Siltronic mit 21,0% im Minus, ebenso eine windeln.de (!) mit 40,0% im Minus. Eine Tele Columbus mit 23,2% ebenfalls im Minus.
Ein ETF auf den DAX beispielsweise hätte da wesentlich mehr bei wesentlich weniger Sorgenfalten gebracht. Warum ist das wohl so? Dazu muss man ein bisschen tiefer graben.
Folgen wir der Spur des Geldes und wechseln auch schon mal die Perspektive, also von der Käufer- auf die Verkäuferseite.
Warum veräussert jemand ein Unternehmen, dessen Eigentümer er ist? Gut, das Unternehmen könnte dabei sein, den Bach runter zu gehen. Aber Notverkäufe über die Börse lassen sich nicht realisieren, weil die Zahlen geprüft und testiert werden. Und auch die mediale Aufmerksamkeit ist einfach zu gross.
Bleibt also die Annahme, dass der Verkäufer den Verkaufspreis als für sich selbst angemessen bis höchst attraktiv findet. Er hat alle Daten zur Verfügung, aus denen er diesen Schluss ziehen kann. Die Banken, die eine Neu-Emission begleiten, ünterstützen natürlich den Verkäufer, da sie von ihm beauftragt wurde und er ihre Rechnungen zahlt. Für Banken sind Neu-Emissionen ein attraktives Geschäft, ergo: wes Brot ich ess, des Lied ich sing. Übersetzt: Ich passe mich dem an, von dem ich wirtschaftlich abhängig bin. Es wird also getrommelt und gepfiffen, um einen möglichst hohen Emissionspreis herausschlagen zu können.
Handelssysteme und eine charttechnische Analyse greifen nicht. Warum? Die Formeln der Systeme und Kursindikatoren können bei Neu-Emissionen nicht auf historische Daten zurückgreifen und ihre Kurven zeichnen und Signale geben. Weder ein Benchmark noch ein Ranking sind möglich, weil man nicht sagen kann, wie sich die neue Aktie im Vergleich zur Branche oder gar zum Gesamtmarkt entwickelt hat. Da wird eine qualifizierte Einschätzung schnell zum Stochern im Nebel.
So gesehen, sind Neu-Emissionen mehr als riskant, ein Vabanque-Spiel. Man gibt sein Geld jemandem, den man nicht kennt. Also mein Ding ist das nicht. Da investiere ich lieber in solide Unternehmen aus Deutschland, Europa oder – natürlich – im skandinavischen Raum, die es bereits jahrelang gibt und die sich im Wettbewerb bewährt haben.
Denn: Vertrauen ist gut, aber – gerade wenn es um Geld geht – Kontrolle ist besser.
Dänemark unter den Top-3-Ländern der Welt
Die neue Weltbank-Studie „Doing Business 2016“ ist erschienen. |