Wenn die Zentralbanken weltweit ihre Goldbestände erhöhen, sollten man als vorausschauend denkender und langfristig anlegender Investor sich Gedanken machen.
Es ist wohl an der Zeit, sich einzugestehen, dass blindes Vertrauen in Euro, US-Dollar & Co. nicht mehr angebracht ist. Der „sichere Hafen“ ist eine Überlegung wert.
Schlagwort: Euro
Mein Geld-Experiment nach 40 Monaten
Dienstag, 01. Mai 2018 Begonnen hatte das Ganze als Versuch, eine ertragreiche und relativ sichere Geldanlage auch für „normale“ Geldanleger möglich zu machen. Deshalb wählte ich eine Depotgröße, die von einem „normalen“ Berufstätigen im Alter zwischen 25 und 45 Jahren i.d.R. problemlos angelegt werden kann, wenn auch – bei Jüngeren – nicht zwangsläufig auf einen Schlag. Um meine Aufmerksamkeit zu erhöhen und mich selbst für auftretende Probleme zu sensibilisieren, habe ich diesen Betrag real so angelegt, wie ich es in meinen Beiträgen und auf meinen Seiten beschreibe. Lediglich den einen oder anderen Zwischenverkauf zu Gunsten des Kapitalerhalts habe ich dort nicht mitgemacht, wo es mir auf Grund einer extrem langfristigen Sicht (Cryptogeld) sinnvoll erschien. Vermögen bei Start des Depots: € 50.000 Das sind +401,3% gesamt oder +120,4% pro Jahr oder +10,0% pro Monat. Trotz vieler politischen Krisen und der damit verbundenen Schwankungen in den einzelnen Märkten (Aktien, Cryptogeld, Edelmetall) liegt das Ergebnis über dem Erfolg vieler Indizes oder professioneller Geldanleger. Damit will ich deutlich machen, dass man keinen Bank(st)er braucht, um Vermögen aufzubauen und für das Alter vorzusorgen. Lediglich ein gewisses Startkapital, ein Konzept und etwas Zeit, um sich selbst darum kümmern zu können. Tut ja sonst keiner – und die mehr oder weniger gut ausgebildeten „Professionellen“ wollen immer nur unser Bestes: unser Geld. |
Norwegische Krone legt zu
EURNOK Jahres-Chart
Wie auf dem Chart gut zu sehen ist, fällt der Euro gegenüber der Norwegischen Krone seit Beginn des Jahres (roter Pfeil), der lange bestehende Aufwärtstrend wurde gebrochen.
Die Ursachen dafür sind vielfältig, der wichtigste dürfte aber sein, dass die Norwegische Krone wohl auch als Fluchtwährung immer stärker in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rückt. Denn die Norweger haben eine geringe Staatsverschuldung und einen Staatsfonds, der das staatliche Vermögen der Bürger bündelt. Dazu kommen die Erholungstendenzen im Ölpreis. Alles in Allem ergibt das „gutes“ Geld (Norwegische Krone), das man gegen „schlechtes“ Geld (Euro) eintauschen kann. Für unser Depot bedeutet das einen zusätzlichen Währungsgewinn.
Schwedische Krone gewinnt an Wert
Seit September vergangenen Jahres verliert der Euro gegenüber der Schwedischen Krone an Wert. Zwar konnte sich der Euro zu Beginn des Jahres etwas fangen, der Abwärtstrend hält aber noch an, wie an der durchgezogenen roten Linie (Widerstand) zu sehen ist. Die Chart-Technik liefert bereits Verkaufssignale für das Währungspaar EURSEK. Wird gar das Tief im Dezember erreicht oder unterschritten, droht eine weitere Abwärtsbewegung. Für unsere Geldanlage in Schwedischen Kronen ist das ein sehr gutes Zeichen, da auf unserer Seite zu möglichen Kursgewinnen auch noch mögliche Währungsgewinne hinzukommen.
Bitcoin erneut über 400 Euro
Nach einem Einbruch im November bewegt sich der Bitcoin-Kurs wieder aufwärts und steuert auf das Jahreshoch bei 450 Euro zu.
Das kann zum Einen daran liegen, dass sich mit dem vielzitierten historischen Zinsschritt der US-Notenbank die finanzpolitische Großwetterlage dramatisch geändert hat. Die globalen Auswirkungen sind noch nicht wirklich absehbar und führen mit Sicherheit nicht zu einer Beendigung der weltweiten Schuldenkrise. Insofern kann eine Alternative beruhigend sein.
Aber der eigentliche Grund dürfte ein anderer sein, auch wenn er natürlich mit der Unsicherheit im Finanzmarkt zusammenhängt. Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge wurden Anfang November über 70.000 Anteile eines Bitcoin-Fonds (BIT Bitcoin Investment Trust) an einem Tag gehandelt. In Summe waren das rund 3,5 Mio. US-Dollar, etwa 20 mal so viel wie an einem normalen Tag. Mit der Folge, dass allein an diesem Tag der Bitcoin-Kurs um rund zehn Prozent nach oben ging. In den beiden Wochen um den Monatswechsel herum legte der Kurs sogar um über 50 Prozent zu – der Beginn eines neuen kurzfristigen Aufwärtstrends. Und beginnende Aufwärtstrends sind eine gute Gelegenheit, das eigene Depot zu füllen.
EuGH-Entscheidung sorgt für Bewegung bei Cryptogeld
(Quelle: bitcoinwisdom)
Der Bitcoin-Kurs hat ein mittelfristiges Kaufsignal generiert. Die hektischen Kursveränderungen aus den vergangenen Jahren haben sich zu einem fast schon normalen Chartverlauf, wie man ihn auch von Aktien kennt, verändert. Das kann verschiedene Gründe haben, deutet aber darauf hin, dass Cryptogeld inzwischen nicht mehr ganz so exotisch ist wie noch vor drei Jahren.
Immerhin hat jetzt auch der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden, dass Transaktionen mit Bitcoin und anderen digitalen Währungen steuerfrei bleiben. Es hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Cryptogeld genau das ist, als was es gemeint war: Geld. So manche gierige Regierung stufte das Cryptogeld wie eine Rohstoffklasse ein, um Steuern erheben zu können. Sie wollten nicht wahrhaben, dass hier ein neues Geld auf der Welt ist, das genauso wie Euro, Dollar oder Yen zu behandeln ist: Devisen, Banknoten und Münzen sind gesetzliches Zahlungsmittel, das – zumindest in der EU – die Mitgliedsstaaten von Steuern befreien müssen.
Jetzt wird es für viele Menschen noch interessanter, das Cryptogeld bei ihrer Vermögensplanung zu berücksichtigen – was wiederum zu steigenden Kursen führen dürfte. Es lohnt sich, die weitere Entwicklung genauestens zu beobachten. Wir halten an unserer Position Cryptogeld fest. Für das kommende Jahr plane ich eine Verdoppelung des Anteils am Gesamtportfolio.
(Quelle: bitcoinwisdom)
Das gleiche Signal zeigt der Litecoin-Kurs, der auch von der EuGH-Entscheidung betroffen ist und davon profitieren dürfte.
Die jetzt geltende Rechtssicherheit bildet das Fundament für die weitere Entwicklung von Cryptogeld als Ergänzung des bestehenden Devisenmarktes. Und es ermöglicht uns Anlegern, eine Funktion zu nutzen, die uns beim analogen Geld längst fehlt: die Wertaufbewahrungsfunktion. Je tiefer das Cryptogeld ins Bewusstsein der Bürger eindringt und je länger es als Alternative besteht, desto stetiger wird die Entwicklung hin zu einer soliden Alternative zu den kränkelnden internationalen Währungen. Zum falsch konzipierten Euro sowieso.
Blind auf einem Auge?
Die Nachrichten und TV-Reportagen sind voll davon: arme griechische Bürger, die vor Suppenküchen anstehen, auf Müllhalden nach Lebensmitteln suchen und völlig verzweifeln, weil der Geldautomat keine Euro mehr ausspuckt. Taxifahrer, die befürchten, ihre gutbürgerliche Existenz samt Wohnung zu verlieren. Gastwirte voller Angst, ihr Restaurant schliessen zu müssen. Handwerker und Dienstleister, die keine Aufträge mehr bekommen und ihre Mitarbeiter entlassen müssen, die dann nicht mehr wissen, wie sie ihre Familien ernähren können.
Rentner sind zu sehen, die weinend zusammenbrechen und die Welt nicht mehr verstehen; verzweifelte Kranke, die nicht wissen, woher sie ihre Medizin bekommen, die sie nicht einmal bezahlen können.
Es sind schlimme Bilder, die seit ein paar Wochen über die Bildschirme flimmern. Und griechische Syriza-Abgeordnete reden von Würde, Erpressung und Staatsstreichen. Sie klagen die europäischen Politiker an, nicht genug zu tun und akute Hilfen zu verweigern. Sie fordern Solidarität und Bürger anderer Länder dazu auf, den europäischen Gedanken zu leben.
Stimmt, es ist schrecklich, all das mit ansehen zu müssen. Und es passiert in einem entwickelten Land mitten in Europa, nicht weit weg irgendwo in Afrika oder Asien. Es ist tatsächlich eine Schande, wie das griechische Volk derzeit leiden muss, wie die Bevölkerung immer mehr verarmt und sich Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung breit machen.
Aber warum sehen die griechischen und anderen europäischen Politiker nur auf einem Auge? Griechenland ist mehr als Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung und Armut.
Denn auch das ist Griechenland: Eine kleine Gruppe von Griechen ist märchenhaft reich und denkt gar nicht daran, einen Teil des möglicherweise in den vergangenen Jahrzehnten auf dem Rücken der eigenen Landsleute ergaunerten Vermögens abzugeben, um die schlimmste Not im Land zu lindern. Die griechischen Regierungen werden seit 1981 von Europa mit Milliarden (Kohäsionsfonds, Infrastrukturmassnahmen) unterstützt. Gelder, die in die Taschen der Kleptokraten, Oligarchen und Korrupten wanderte, statt Veränderungen im Land zu bewirken. Von reichen Reedern diktierte Verfassungsartikel zur Steuervermeidung mehren deren Reichtum seit Jahrzehnten. Vermögen im Ausland zu horten, gehört inzwischen zum Alltag der superreichen Griechen.
Sie sind stolz darauf, Griechen zu sein und lieben ihr Vaterland, wie sie nicht müde werden zu beteuern. Aber wenn es an den Geldbeutel geht, hört die Vaterlandsliebe auf. Nach meinen Informationen verfügen die reichsten Griechen über Vermögen von mehr als einer Billion Euro!
Und was das Merkwürdige ist: das ist kaum ein Thema in den Interviews mit griechischen, sozialistischen(!) Politikern. Keiner fordert eine Reichensteuer, keiner fordert einen Lastenausgleich, wie er in Deutschland nach dem Krieg verordnet wurde. Keiner macht sich daran, die Liste mit tausenden von griechischen Steuerhinterziehern abzuarbeiten und das Geld einzufordern. Keine Regierung verlangt auch nur einen Cent von den zwölf griechischen Familien, die dem Staat fünfzehn Milliarden Euro an Steuern schulden. Keine Regierung fordert die 2.000 reichsten Griechen dazu auf, ihren Teil dazu beizutragen, damit Griechenland wieder auf die Beine kommt. Irgendwie haben die Griechen ihre reichen Kleptokraten völlig ausgeblendet. Ein Ergebnis jahrzehntelanger „Erziehung“?
Es macht mich wütend, dass sich unsere Politiker sehenden Auges in diesen Wahnsinn treiben lassen. Sie werfen Geld in ein Fass ohne Boden, das in den eigenen Ländern an allen Ecken und Enden fehlt und für das noch viele Generationen nach uns geradestehen müssen, wenn diese Politiker schon längst nicht mehr im Amt sind. Da wird jetzt ein Europa „gerettet“, das es so nur in den Köpfen der europäischen Politiker gibt. Es macht mich wütend, dass gegebene Versprechen gebrochen werden, kaum dass man den Besprechungsraum verlassen hat. Da werden Regeln aufgestellt, die nicht eingehalten werden. Aber Regeln machen nur dann Sinn, wenn sich jeder von denen daran hält, die sich diese Regeln einvernehmlich gegeben haben.
Es macht mich wütend, dass Probleme mit Geld zugeschüttet werden, statt sie unter Einhaltung der gegebenen Regeln zu lösen. Schuldenschnitt? Natürlich nicht, aber man kann es ja anders benennen. Staatsfinanzierung durch die EZB-Hintertür? Nicht doch, da machen wir was ganz anderes. Transferunion? Ach was, doch nicht mit uns, ist nach den EU-Verträgen ja auch nicht vorgesehen. Aber in ein paar Jahren wird es genau darauf hinauslaufen. Das nächste Hilfspaket kommt bestimmt. Müssen Verträge nicht eingehalten werden? So habe zumindest ich es gelernt.
Welcher Mensch mit ein bisschen Verstand kann wirklich glauben, dass ein Staat mit 11 Millionen Bürgern in der Lage sein wird, seine Schulden von rund 500 Milliarden Euro zurückzuzahlen? Ohne Steuerreform, die den Namen auch verdient? Ohne Kürzung der Konsumausgaben des Staates? Ohne Erhöhung der Investitionen, um die Wirtschaft anzukurbeln? Ohne radikalen Umbau der Verwaltung und der Behörden?
Da läuft etwas aus dem Ruder in Europa und es wird etwas zusammengepresst, was nicht zusammenpasst. Und Vertrauen, Ehrlichkeit, Wahrheit und Klarheit bleiben auf der Strecke. Ja, ich bin ein verdammt wütender Europäer, denn ich möchte in einem Europa leben, das gerade wegen seiner grossen nationalen und kulturellen Unterschiede innerhalb allgemein gültiger Regeln existiert und ein friedliches Zusammenleben ermöglicht.
„Red lights are flashing on the global economy …“
… sagte der britische Premierminister David Cameron in einem Gastbeitrag des englischen The Guardian am gestrigen Montag.
„Six years on from the financial crash that brought the world to its knees, red warning lights are once again flashing on the dashboard of the global economy.“
Also: Sechs Jahre nach dem finanziellen Crash, der die Welt in die Knie zwang, flackern wieder rote Warnlampen auf dem Armaturenbrett der Weltwirschaft.
Er schaut auf die Eurozone, die nach seinen Worten kurz vor einer dritten Rezession mit hoher Arbeitslosigkeit steht, sinkendem Wachstum und dem realen Risiko fallender Preise. Die britische Wirtschaft hingegen wächst nach seinen Worten.
Na gut, möchte man sagen, die haben ja auch nicht den Euro. Und so weit hergeholt ist das gar nicht. Die starre Gemeinschaftswährung verhindert die einfache und rasche Anpassung der einzelnen Volkswirtschaften innerhalb der Eurozone an die veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Der Originalbeitrag kann hier gelesen werden.
David Cameron wirft einen Blick von außen auf die Eurozone. Man kann davon ausgehen, dass ihm zumindest die Scheuklappen der eurogläubigen Politiker fehlen, wenngleich Großbritannien in Europa eingebunden ist.
Europa wird die nächste Weltwirtschaftskrise womöglich nicht verursachen, darunter zu leiden haben wir aber in jedem Fall. Auch dank der Stahlketten einer starren Gemeinschaftswährung, die unabhängige Volkswirtschaften handlungsunfähig machen.
Alle relevanten Zahlen auf dem von Cameron erwähnten Armaturenbrett zeigen keine Besserung, ganz im Gegenteil. Die weltweiten Schulden nehmen unvermindert zu und die Gefahr einer grösseren Korrektur oder gar einer ausgemachten Krise in 2015 scheint realer denn je zuvor.
In diese Szenerie passt es ganz gut, dass der Goldpreis seit 12 Tagen wieder leicht steigt. Das letzte Tief vom 06. November wurde nicht mehr unterschritten. Es gibt Gerüchte im Markt, dass auch die EZB Gold aufkaufen will, um für eine Rückkehr der Schuldenkrise in die Eurozone gerüstet zu sein.
Trotzdem sind die Preiszuwächse eher marginal, bei weitem nicht so hoch wie sie angesichts der weltweiten Krisen sein müssten. Der Verdacht, dass der Goldpreis manipuliert wird, bleibt bestehen. Nur: wie lange kann das noch so weitergehen? Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht.
Ich will ja nicht Recht behalten: aber den Oktober 2015 werde ich wohl mit einem äußerst mulmigen Gefühl verbringen.