Das gelbe Metall scheint sich von seinem Tief bei knapp USD 1.050,00 langsam zu lösen. Aktuell steht Gold bei USD 1.268,00 mit steigender Tendenz.
Eine kleine Jahresanfangs-Rallye von rund 20 Prozent. Das ist ein echter „Kracher“, aber eigentlich kein Wunder. Seit Jahrtausenden gilt Gold als Krisenschutz und wurde seinem Ruf auch immer gerecht. Gold ist kein Kredit und hat einen Wert an sich. Das begreifen immer mehr Privatanleger und kaufen physisches Gold. Während das sogenannte „Papiergold“ kaum noch private Abnehmer findet, geht den Münzanstalten weltweit schön langsam das Material aus.
Aber nicht nur Privatanleger kaufen Gold, auch Zentralbanken in aller Welt lieben das gelbe Metall. Sie können offensichtlich gar nicht genug davon bekommen. Wie das World Gold Council berichtet, nahm die Nachfrage allein im vierten Quartal des vergangenen Jahres um vier Prozent auf ein 10-Jahres-Hoch von 1.118 Tonnen zu. Von diesem Gold verschwand etwas mehr als ein Viertel in den tiefen Kellern der Zentralbanken. Ein weiteres Viertel ging in Form von Schmuck, Goldbarren und -münzen nach China.
Die offiziellen Goldreserven beispielsweise von Indien betragen knapp 560 Tonnen, was Indien auf Platz 10 der Zentralbanken bringt, die Gold haufenweise horten. Die Niederlande horten 612,5 Tonnen, gefolgt von Japan mit 765 Tonnen und der Schweiz mit 1.040 Tonnen. Die Schweizer wussten Gold ja schon immer zu schätzen.
China ist – zumindest nach offiziellen Angaben, was allerdings viele Analysten bezweifeln – mit 1.762 Tonnen Gold auf Platz 5 der Top-Ten-Liste zu finden. Platz 2 hält Deutschland mit inzwischen 3.381 Tonnen, teilweise „zuhause“ in Frankfurt, teilweise im Ausland. Und unangefochten auf Platz 1 sind nach wie vor die USA mit 8.134 Tonnen. Noch im Jahre 1952 hatten die USA ganze 20.663 Tonnen Gold in Fort Knox lagern, ab 1968 fiel der Bestand erstmals unter 10.000 Tonnen. Jetzt hat man den Wert des Edelmetalls wieder erkannt und stockt auf.
Die wachsende Unsicherheit in dieser Welt wird auch weiterhin die Menschen in das Gold treiben. Meine Einschätzung bleibt: oberhalb von USD 1.240 ist der Bulle Gold kaum zu halten.